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Was macht ein Pfau am Christbaum?

Würzburg – Mattweiße Kugeln mit eigenen Filzstiftzeichnungen in Rot und Blau scheinen aus der Box. Eine Menge bunt schillernder Vögel in Blau, Grün, Rot und Gold erscheint, wenn man eine weitere Kiste öffnet. Und es gibt noch viele Kisten mit Weihnachtsschmuck, denn der Goldschmiedemeister Michael Amberg und seine kürzlich verstorbene Ehefrau Fides Amberg-Hartmann sammelten jahrelang ausgefallenen Christbaumschmuck.

Amberg-Hartmann bemalte sogar lange selbst Weihnachtskugeln. Wann sie damit begonnen hat, wusste sie selbst nicht mehr.

„Das kann zehn, 15 oder 20 Jahre her sein.“ Die Grundlage für ihre Christbaumkugeln bildeten meist helle, matte Kugeln. „Die helleren leuchten besser aus dem Grün“, erklärte sie. Auf die Kugeln malte sie mit blauen und roten Filzstiften und ließ diese dann einige Stunden trocknen, bevor sie einige Stellen mit Glitterglue hervorhob, der ebenfalls einige Stunden trocknen muss.

Ihre Motive waren zum Beispiel Petrus oder eine sich häufig wiederholende „Fantasiekirche“. Ihr Mann ergänzte: „Das himmlische Jerusalem ist das Lieblingsthema meiner Frau.“ Neben den Kugeln hängen Krippenfiguren mit dunkel glänzenden Gewändern im Baum. Doch Amberg-Hartmann bemalte nicht nur Kugeln. Es gibt noch ein selbst gemachtes Weihnachts-, besser gesagt, Adventshäuschen. Es besteht aus blauem Bastelkarton, ist in der Mitte hohl, damit eine Kerze darin stehen kann, und hat 24 Fenster.

Hinter jedes Fenster hatte Amberg-Hartmann buntes Transparentpapier geklebt und auf dieses verschiedene Psalmen geschrieben, die sie zuvor aus der Bibel herausgesucht hatte. Durch diese kann das Licht der Kerze scheinen. „Die Anregung dazu kam von meinem Vater.“ Der habe früher genau so ein Adventshäuschen besessen. Die Ambergs haben nicht nur selbst gemachten Weihnachtsschmuck. Sie haben auch viel gekauft oder geschenkt bekommen. Zum Beispiel die verschiedenen Vögel, allen voran der Pfau. Amberg erklärte: „Der Pfau ist ja ein urchristliches Symbol. Er steht für die Unsterblichkeit.“

Ein besonders schönes Exemplar mit echter Pfauenfeder ist leider erst zu Bruch gegangen. Von sauren Gurken am Weihnachtsbaum hielt das Künstlerpaar nicht so viel, obwohl es in der Sammlung auch einen Schmetterling gibt. Die Bandbreite von Weihnachtsschmuck im Hause Amberg ist gewaltig: Sterne aus Glassteinen und Glasröhrchen, ein Engel aus dem Erzgebirge oder ein Jesuskind von den Ebracher Schwestern. Aber auch aus dem Ausland stammen viele Schmuckstücke. Zum Beispiel Cherubim und Seraphim, ein Geschenk eines befreundeten russischen Ehepaars. Oder eine Musikkapelle und hölzerne Schafe aus Peru.


Bild: Christbaumschmuck der Familie Amberg (Foto: Anna-Lena Ils)

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