Würzburg – Eine Jahresbilanz ihrer Tätigkeit als Missbrauchsbeauftragte in der Diözese Würzburg haben Sandrina Altenhöner und Thomas Förster vorgelegt. Seit dem 25. September 2018, dem Tag der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz, der sogenannten MHG-Studie, wurden den Missbrauchsbeauftragten fünf relevante neue Vorwürfe übermittelt.
Drei dieser Vorwürfe richteten sich gegen jeweils einen Priester des Bistums Würzburg wegen sexualbezogener Missbrauchshandlungen zum Nachteil von minderjährigen Personen. Einer der drei Beschuldigten war bereits in den 1970er Jahren verstorben, die beiden anderen sind schon mehrere Jahre im Ruhestand. Die Vorwürfe wurden der Staatsanwaltschaft mitgeteilt.
Einen weiteren Vorwurf gab es gegen einen Priester des Bistums wegen eines sexualbezogenen Übergriffs gegen eine bereits volljährige Person. Der fünfte Vorwurf betraf einen nichtpriesterlichen Mitarbeiter im Dienst des Bistums Würzburg wegen Grenzüberschreitungen.
Zusätzlich gab es vier weitere Kontakte zu den beiden Missbrauchsbeauftragten mit Vorwürfen zu Personen außerhalb des Bistums beziehungsweise mit bereits bekannten Vorwürfen. Ein Kontakt betraf einen Priester einer anderen Diözese, ein anderer Kontakt ein Mitglied eines Ordens. Zwei Kontakte hatten die Missbrauchsbeauftragten bezüglich jeweils eines Priesters im Bistum wegen sexualbezogener Missbrauchshandlungen. Diese Vorwürfe waren bereits bekannt.
Die Missbrauchsbeauftragten sind auch zuständig für die Entgegennahme von Anträgen auf finanzielle Leistungen in Anerkennung des Leids Betroffener. Seit 25. September 2018 wurden vier Anträge übermittelt. Zwei Anerkennungszahlungen wurden in Höhe von 5000 und 2000 Euro geleistet. Über die anderen beiden Anträge ist noch nicht abschließend entschieden. Bei einem weiteren, vor September 2018 gestellten Antrag wurden mittlerweile 5000 Euro bezahlt.
Generalvikar Thomas Keßler teilte mit, dass die externe Aufarbeitung der Akten der früheren Kilianeen in Würzburg, Bad Königshofen und Miltenberg abgeschlossen sei und die Ergebnisse nach Prüfung durch die Staatsanwaltschaft veröffentlicht würden.
Kontakt: Thomas Förster, E-Mail missbrauch@dioezese-wuerzburg.de; Sandrina Altenhöner, E-Mail sandrina.altenhoener@missbrauchsbeauftragte-wuerzburg.de. Weitere Informationen unter www.bistum-wuerzburg.de/seelsorge-hilfe-beratung/missbrauch-und-praevention/.
Bild: „Wir werden als Kirche von Würzburg missbräuchlichem Verhalten mit der gebotenen Entschlossenheit begegnen“, bekräftigte der Generalvikar Thomas Keßler bei der Vorstellung der Missbrauchsstudie im Jahr 2018. (Foto: Markus Hauck / POW)