Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
die Vorfreude auf Weihnachten und einige besinnliche Tage im Kreise der Liebsten ist in diesem Jahr bei vielen von uns besonders groß, dies ist zumindest mein persönlicher Eindruck.
Vielleicht eine natürliche Reaktion auf ein Jahr das auch von Verunsicherungen geprägt war. Die junge Generation hat uns – nicht nur an den Freitagen – wachgerüttelt. Vieles kann nicht so weitergehen wie bisher. Und wir fragen uns: Wie wird sich der notwendige Wandel auf unser persönliches Leben auswirken? Wie müssen wir auch unser eigenes Verhalten ändern? Viele Menschen haben Angst, überfordert zu werden. Aber Angst lähmt. Politik muss deshalb Mut machen. Sie muss realistische Ziele setzen und Wege zu deren Erreichung aufzeigen, die sozial verträglich, ökonomisch tragfähig und ökologisch nachhaltig sind. Und sie muss die sich daraus ergebenden Aufgaben entschlossen angehen.
Beispiel Klimapolitik. Im November hat der Stadtrat einstimmig ein Klimaversprechen abgegeben. Würzburg wird bis 2045, die Stadtverwaltung sogar schon bis 2030 klimaneutral werden, nachdem der C02-Ausstoß in den vergangenen Jahren gegenüber dem Stand von 1990 bereits um deutlich über 40 Prozent gesenkt werden konnte. Ein zentrales Handlungsfeld ist die Gestaltung einer klimafreundlichen Mobilität. 2019 sind wir auch hier wieder ein gutes Stück vorangekommen. Der Startschuss für die Verlängerung der Straßenbahn zum erweiterten Uni-Klinikum und dieser Tage die Bestellung über 18 neue Straßenbahnen als erste Tranche zur Erneuerung des ganzen Fuhrparks, die Nachrüstung aller älteren Busse der WVV mit modernster Filtertechnik und die vorrangige Beschaffung von E-Bussen bei Ersatzbeschaffungen sowie erste Schritte zur Einführung eines umweltorientierten Verkehrsmanagements sind Teil einer langen Liste umgesetzter oder begonnener Maßnahmen.
Die Aufnahme Würzburgs in die Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Kommunen in Bayern ist eine gewichtige Anerkennung der bisherigen städtischen Anstrengungen; dazu gehören die Verzehnfachung der Haushaltsmittel und die Erweiterung des Streckennetzes um 23 Kilometer von 2014 bis 2020. Mit einem Grundsatzbeschluss zur vorrangigen Förderung des Radverkehrs ist der Stadtrat im vergangenen Jahr einem polarisierenden und konfrontativen Bürgerentscheid zuvorgekommen. Die Mobilitätswende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur in breitem Konsens gelingen wird. Und auch künftig muss jedes Vorhaben hinsichtlich Machbarkeit und Finanzierbarkeit umfassend geprüft werden. Es darf nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft kommen. Ich stehe dafür, dass ein respekt- und rücksichtsvoller Umgang für alle Verkehrsteilnehmer gilt, das gilt im Besonderen auch gegenüber Fußgängern.
2019 war für Würzburg in vielen Bereichen ein Jahr großer Fortschritte. Ich kann hier nur einige Highlights herausgreifen. Eröffnet wurden u. a. der Landschaftspark Hubland und die zukunftsweisende Bibliothek am Hubland, die Fußgängerzone Eichhornstraße und das neue Nautiland. Begonnen wurden der Bau des Nordbads und des neuen Theater-Kopfbaus und die Sanierung des Mozartareals. Für die neue Multifunktionsarena wurde das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen.
Und es wurde eine Vereinbarung unterzeichnet zur Umwandlung des Mainfranken Theaters in ein paritätisch finanziertes Staatstheater in weiterhin städtischer Träger-schaft. Im Dynamik-Ranking der Wirtschaftswoche kam Würzburg unter die Top Ten der 71 deutschen Großstädte, und im Prognos-Zukunftsatlas belegen wir unter 401 Städten und Landkreisen den 24. Platz, nach Platz 54 vor sechs Jahren. Sie sehen, Würzburg nimmt eine positive Entwicklung.
Mut machende Momente gab es 2019 in Würzburg also reichlich, wir sind auf einem guten Weg und ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein Frohes Fest und das wir gesund und zufrieden 2020 diesen Weg gemeinsam weitergehen.
Ihr Christian Schuchardt
Bild: Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Foto: Daniel Peter)