Viele unterfränkische Bäder sind marode -  wuerzburg24.com

Viele unterfränkische Bäder sind marode

München / Würzburg – In Unterfranken sind 56 Bäder „sanierungs“- beziehungsweise „dringend sanierungs“-bedürftig, sechs von ihnen droht sogar aufgrund massiver Mängel die Schließung. Die voraussichtlichen Sanierungskosten ihrer Hallen- und Freibäder schätzen die Kommunen auf knapp 150 Millionen Euro.

Das geht aus einer Anfrage an den Landtag hervor. „Der Sanierungsstau in den Kommunen nimmt besorgniserregende Ausmaße an, die die Bürger auszubaden haben“, kritisiert SPD-Landtagsabgeordneter Georg Rosenthal. „Schwimmbäder sind nicht nur für die betroffenen Orte, sondern oft für eine ganze Region wichtige Standortfaktoren, die maßgeblich zur Lebensqualität beitragen.“

Besonders betroffen sind Schwimmbäder in dem strukturschwachen Landkreis Rhön-Grabfeld. Den Schwimmbädern in Fladungen, Bischofsheim und Schönau an der Brend, aber auch in Triefenstein (Lkr. Main-Spessart), Zeil am Main (Lkr. Haßberge) und Bürgstadt (Lkr. Miltenberg) droht gar infolge massiver Mängel die Schließung. Zudem erreichen die geschätzten Sanierungskosten oft eine enorme Höhe, die die Kommunen vor Aufgaben stellen, die sie zu überfordern drohen: Sie belaufen sich etwa auf 15 Millionen Euro für das Schwimmbad in Bad Neustadt, auf jeweils 8 Millionen Euro für Bad Königshofen und Bad Brückenau, 7,5 Millionen Euro für das Waldschwimmbad in Stockstadt oder 7 Millionen für das Vitamar in Kleinostheim.

Insgesamt sind in Bayern 447 Bäder sanierungsbedürftig. Die Sanierungskosten der Hallen- und Freibäder im Freistaat belaufen sich auf über eine Milliarde Euro. Als „skandalös“ beschreibt der SPD-Kommunalexperte Klaus Adelt, der die Anfrage gestellt hat, das Ergebnis. Adelt kritisiert, dass die CSU nicht nur den Antrag der SPD zum ersten Nachtragshaushalt zur Förderung von Schwimmbädern, sondern auch einen Härtefonds von 25 Millionen Euro abgelehnt hat. Dabei habe sie die ernüchternden Zahlen bereits seit einem halben Jahr gekannt. „Die CSU will das Thema unter den Teppich kehren, aber wir lassen ihr das nicht durchgehen. Wir brauchen ein Sofortprogramm. Wir haben genug Geld für ein Luftfahrtprogramm und gleichzeitig gehen unsere Bäder baden.“


Bild: Georg Rosenthal (Foto: © Katrin Heyer)

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