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Stadt Würzburg treibt Mehrweg-Pfandsystem für Coffee to go voran

Würzburg – Schon wieder den eigenen Thermobecher für den Coffee to go zuhause vergessen? Mehrweg-Pfandsysteme sind die Lösung – aber nicht nur dafür. Denn sie können und werden die Flut von Einwegbechern eindämmen. Jede Stunde wandern in Deutschland 320.000 Einwegkaffeebecher über den Tresen, jährlich sind es etwa drei Milliarden.

Für zehn Minuten Kaffeegenuss werden sie aus Pappe und Kunststoff, dessen Grundlage Rohöl ist, gefertigt, um dann im Abfall, in der Natur oder auf den Straßen zu landen. „Die Stadt Würzburg möchte etwas gegen diese Ressourcenverschwendung tun“, sagt Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Gibt es bereits seit 2017 den biologisch abbaubaren und spülmaschinenfesten „Coffee-to-go-again“-Becher der Stadt Würzburg, geht es nun einen Schritt weiter: „Wir verfolgen die Einführung eines Pfandsystems für Kaffeebecher für umweltverträglichen Kaffeegenuss, um Müllberge zu reduzieren und natürliche Ressourcen zu schonen.“ Würzburg unterstützt daher das deutschlandweite Pfandsystem „Recup“. Recup ist der größte deutsche Anbieter von Mehrweg-Pfandsystemen in diesem Bereich.

In der vergangenen Woche erklärten Johannes Stiegeler und Max Ceburkov von Recup im Ratssaal der Stadt Würzburg, wie das System funktioniert. Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte bei dieser Gelegenheit, dass eine Einführung des Mehrwegbechers über das Stadtgebiet wünschenswert sei. Umwelt- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner fügte, auch als Werkleiter der Stadtreiniger, hinzu: „Abfall, der erst gar nicht entsteht, ist der beste für das Klima.“

Verwendet wird Recup bereits bei den ersten Würzburger Gastronomen, das System funktioniert aber nur richtig gut, wenn sich möglichst viele beteiligen. Schulen, Gastronomie, Tankstellen, Cafés, sie alle können sich an dem Pfandsystem beteiligen. Etwa 50 Gastronomen, Bäcker, Cafés, Institutionen nahmen an der Informationsveranstaltung teil – und signalisierten Interesse. Darunter waren auch Vorreiter von Restaurantketten oder Systemgastronomien anderer deutscher Großstädte.

Der Vorteil von Recup ist die Einfachheit des Pfandsystems: Der zu 100 % recycelbare Becher ist lebensmittelecht, spülmaschinenfest, bruchsicher, leicht und lässt sich bei allen Recup-Partnern deutschlandweit für 1 Euro Pfand ausleihen und bei egal welchem Partner zurückgeben. Einzig der Deckel ist aus hygienischen Gründen ein Kaufdeckel. Verbraucher erhalten über eine App (https://app.recup.de) die Adressen von Partnern im Umkreis, dies erleichtert die Suche nach Aus- und Rückgabestellen. Ein individualisiertes Stadt-Co-Branding ist ab 30 Ausgabestellen in einer Stadt möglich. Recup wird bereits u.a. in den Großstädten München, Wolfsburg, Oldenburg, Köln, Wasserburg, Ludwigsburg, Augsburg, Sylt, Rostock, Heidelberg, Rosenheim und Hamburg angeboten, 31 weitere deutsche Städte sind interessiert.


Bild: Jährlich werden in Deutschland etwa drei Milliarden Einwegbecher weggeworfen. Der Ressourcenverschwendung entgegen treten möchten in Würzburg Oberbürgermeister Christian Schuchardt (m.) mit Umwelt- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner (2.v.li.), Stadtbeauftragter André Hahn (2.v.re.), Wolfgang Weier (re., Geschäftsführer Würzburg macht Spaß e.V.) gemeinsam mit Max Ceburkov (li.) und Johannes Stiegeler (3.v.re.) von Recup. (Foto: Claudia Lother)

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