Schuchardt: Politik muss Mut machen, die Bilanz 2019 kann auch Mut machen -  wuerzburg24.com

Schuchardt: Politik muss Mut machen, die Bilanz 2019 kann auch Mut machen

Würzburg – In der Jahresschlusssitzung hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt eine Bilanz über die Themen und Projekte 2019 gezogen und lieferte somit Würzburger Beispiele, wie man den drängenden Herausforderungen unserer Zeit kommunal begegnen kann.

Der Klimawandel nahm in Schuchardts Rede großen Raum ein, sein Credo: „Das Ausmalen von Weltuntergangsszenarien ist kontraproduktiv, zumal es die resignative Einstellung fördert, dass ohnehin alles zu spät sei. Stichwort Vergeblichkeitsfalle. Nein, wir haben es in der Hand, wie die Lebensbedingungen unserer Kinder aussehen werden!“

Schuchardt sieht es als wichtiger denn je, dass Politik Mut macht und tat dies durch die Aufzählung vieler Erfolgsbeispiele: So werde aktuell massiv in die umweltfreundliche Straßenbahn investiert. Im November wurden allein 80 Millionen € für neue Gelenktriebwägen beschlossen. Die Busflotte der WVV wurde 2019 ebenfalls vollständig auf Euro-6-Norm nachgerüstet. Das Radwegstreckennetz ist seit 2014 um 23 Kilometer gewachsen und zum Sauber-Mobil-Konzept gehören auch viele kleine abgestimmte Maßnahmen im Bereich der Elektrifizierung, Digitalisierung, des Mobilitäts- und Parkraummanagements oder der urbanen Logistik.

Doch Antworten auf den Klimawandel sind nicht die alleinige Herausforderung, auch dürfe man die sozialen Probleme, eine zunehmende Altersarmut (insbesondere bei Frauen) und Kinderarmut, nicht aus den Augen verlieren. Bildungsteilhabe und eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind hier die Ansätze. Auch hier kann die Kommune einen wichtigen Beitrag leisten. Exemplarisch nannte Schuchardt das Kinderbetreuungsprogramm Flexi 24.

2019 war zudem laut Schuchardt ein großes Jahr für Würzburgs Lebensqualität: Das Nautiland wurde eröffnet, in einer Zeit wo landauf, landab die Bäder schließen. Die Theatersanierung hat begonnen und der Titel Staatstheater bringt hohe Fördersätze bei der Sanierung (75%) und später bei den Betriebskosten (50%). Der Stadtteilpark am Hubland – mit einer fast so großen Fläche wie der Ringpark – ist nun nach der LGS für jeden frei zugänglich, was an den Sommer-Wochenenden zu regelrechten Völkerwanderungen geführt hätte.

Würzburg sei eine Stadt des Einkaufens, der Kultur und der Medizin, sowie der Bildung und des Tourismus, stellte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann in seinem Grußwort fest. Jeder dieser Aspekte biete zugleich Anknüpfungspunkte für das Zu-sammenwirken von Stadt und Freistaat – zum Wohl der gesamten Region. Ein Meilenstein sei dabei die Weiterentwicklung des Staatstheaters, das derzeit saniert und erweitert wird, aber auch Norderweiterung des Klinikums.

Wichtig sei dabei aber eine angemessene Verkehrsanbindung. Insgesamt müsse der öffentliche Personennahverkehr in Zukunft nach Meinung Ehmanns einen noch größeren Stellenwert haben als bisher. Und auch wenn das Planfeststellungsverfahren zur Straßenbahn Linie 6 ihm ein persönliches Anliegen sei, so gelte hier im Verfahren doch das Motto „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“, machte Ehmann die Rolle der Regierung von Unterfranken deutlich. Ein wichtiger Hintergrund für die Stellung des Nahverkehrs seien die Erfordernisse der Luftreinhaltung. „Die Anstrengungen zu einer Verbesserung zeigen inzwischen durchaus messbare Erfolge“, bestätigte der Regierungspräsident der Stadt. Trotzdem seien noch zusätzliche Ideen gefragt.

Für Würzburg sieht der Regierungspräsident eine rosa digitale Zukunft. Würzburg ist in der „Hightech Agenda Bayern“ die Rolle eines Zentrums der effektiven Auswertung von Daten zugedacht: „In Würzburg ist der Knoten Data Sience“, zitierte Ehmann die Regierungserklärung zur Agenda. Gleichzeitig soll die Universität Würzburg ein neues Institut zur Erforschung der physikalischen Grundlagen von Quantencomputern bekommen und außerdem Teil des Bayerischen Batterienetzwerkes werden. „Würzburg hat die Chance, sich als Wissenschaftszentrum weiter stark zu profilieren“, betont Ehmann, der sich für die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Regierung bedankt.

Das Posaunenquartett der Hochschule für Musik sorgte für die musikalische Umrahmung des festlichen Jahresschluss. Das städtische Kasino bewirtete den Würzburger Stadtrat und dessen Gäste mit einem weihnachtlichen Catering im Wappensaal.


Bilder: Schuchardt: Politik muss Mut machen, die Bilanz 2019 kann auch Mut machen (Foto: Christian Weiß)

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