Würzburg – Auf großes Interesse unter den Würzburgerinnen und Würzburgern ist die Bürgerreise nach Trutnov (Trautenau) gestoßen: Bereits nach kurzer Zeit waren alle Plätze für die Reise in Würzburgs jüngste Partnerstadt und in das tschechische Riesengebirge ausgebucht. Seit Montag ist nun die Gruppe in der Stadt zu Besuch, die sich selbst das „Tor zum Riesengebirge“ nennt.
Der erste Tag in Trutnov stand ganz im Zeichen des Städtepartnerschaftsjubiläums. Nach einer Stadtführung informierte sich die Reisegruppe über die Arbeit des deutsch-tschechischen Begegnungszentrums. Anschließend pflanzten Trutnovs Bürgermeister Ivan Adamec und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt als Zeichen der Freundschaft zwischen den Städten gemeinsam Rosen, bevor es zum Konzert in die Marienkirche am Marktplatz ging.
Die Jubiläumsfeier setzte sich mit der Eröffnung der Ausstellung „Follow me around Würzburg“ fort. Oberbürgermeister Schuchardt wies in seiner Rede auf die Einladung hin, die die Ausstellung ausspricht. „Besuchen Sie Würzburg, kommen Sie in unsere lebendige Stadt und genießen Sie dort Kultur, Lebensfreude und natürlich ein gutes Glas Würzburger Wein.“
Den Höhepunkt bildete die Unterzeichnung der Urkunden, in denen beide Stadtoberhäupter ihren Willen zur Zusammenarbeit beider Städte bekräftigten. Oberbürgermeister Schuchardt überreichte der Stadt Trutnov einen Wegweiser, der mit Würzburger Relief die Luftlinie von 434 km nach Würzburg weist. Der Bildhauer Dierk Berthel hat diesen Wegweiser für das Jubiläum entworfen. Gemeinsam mit Würzburg feierten die städtischen Vertretungen von Trutnovs Partnerstädten Swidnica (Polen) und Senica (Slowakei) die Partnerschaftsjubiläen. Mit Swidnica feierte Trutnov 10 Jahre Städtepartnerschaft. Die Reisegruppe aus Würzburg wird noch in den nächsten Tagen die Stadt Trutnov und das Riesengebirge erkunden, bevor es am Freitag über Pilsen zurück nach Würzburg geht.
Die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Trutnov besteht zwar erst seit 2008, doch die Verbindungen sind schon deutlich älter. Nach dem 2. Weltkrieg fanden viele aus Trautenau und Umgebung vertriebene Deutsche in Würzburg eine neue Heimat. 1956 übernahm die Stadt Würzburg eine Patenschaft über die aus Stadt und Landkreis Trautenau vertriebenen Menschen und begann so, die Verbindung zwischen beiden Städten zu halten. Besonders Stadtrat Willi Dürrnagel setzte sich dafür ein, dass diese Verbindung durch eine Städtepartnerschaft untermauert wurde.
Seitdem wurden viele gemeinsame Projekte realisiert, wobei der Austausch und die Verständigung im Vordergrund stehen. Der Riesengebirgler Heimatkreis unter dem Vorsitz von Wigbert Baumann pflegt enge Kontakte zum Begegnungszentrum Trutnov. Erst im April wurde eine Delegation aus Trutnov beim Heimattreffen in Würzburg begrüßt.
Bild: 434 Kilometer sind Trutnov und Würzburg entfernt, aber über eine Partnerschaft eng verbunden. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (links) überreicht seinem Trutnover Amtskollegen Ivan Adamec einen Wegweiser für die „kurze“ Verbindung. (Foto: Sabine Herrmann)