Würzburg – Die „Medienscouts rund um Würzburg“ gibt es nun schon das dritte Jahr. Jedes Jahr erweitert sich der Kreis der beteiligten Schulen und der externen Partner, die aus Wissenschaft und Wirtschaft stammen. Das Projekt ist auf unbestimmte Zeit angelegt und stetig am Wachsen.
In dieser Woche trafen sich alle „Medienscouts rund um Würzburg“ zum ersten Mal im Rathaus. Alle Beteiligten freuten sich über die Anerkennung ihrer Arbeit, die durch die Einladung der Stadt Würzburg in den historischen Sitzungssaal zum Ausdruck kam. Dort stellten sie einander ihre selbst erarbeiteten Unterrichtseinheiten vor.
Nach 90 Minuten konzentrierter Arbeit beim Präsentieren und Zuhören fand ein Erfahrungsaustausch der Schüler, Lehrkräfte und externer Partner statt. Dazu kümmerten sich der Stadtjugendring und die Stadt Würzburg um das leibliche Wohl der Teilnehmer.
Medienscouts als Multiplikatoren
Mitte Juli werden die Medienscouts in ihren Schulen das gemeinsam erarbeitete Wissen an ihre Mitschüler nach dem Peer-to-Peer-Prinzip weitergeben. Ein kleiner Auszug aus den Inhalten:
- „Was ist der häufigste Grund, warum du die App WhatsApp öffnest?“
A: Ich will Nachrichten verschicken.
B: Ich lese neue Nachrichten.
C: Ich schaue mir die Bilder meiner Kontakte an.
D: Ich schaue, wann die anderen online waren.
Diese und andere Fragen werden mit Plickers einem Online-Umfragetool, bei dem Schüler mithilfe von Barcodes ihr Feedback geben, in Echtzeit ausgewertet. So ergibt sich schnell ein Überblick über das Nutzungsverhalten der Jugendlichen. - Mit zwei Actionbounds begeben sich die Schüler auf eine virtuelle Schnitzeljagd und lernen Neues über Metadaten, Cookies, soziale Netzwerke und mehr.
- Wie verhält es sich mit Datenschutz und Urheberrechten beim Streaming?
- Weitere Schwerpunkte sind: Cybermobbing, Spiele- und Internetsucht.
Teilnehmende Schulen
Deutschhaus-Gymnasium, Friedrich-Koenig-Gymnasium, Gymnasium Veitshöchheim, Riemenschneider-Gymnasium, Röntgen-Gymnasium, Wirsberg-Gymnasium, St. Ursula-Schule.
Die Ausbildung bei den externen Experten
Interessierte SchülerInnen der 8. bis 10. Jahrgangsstufe werden im reflektierten Umgang mit digitalen Medien durch externe Partner aus verschiedenen Fachbereichen ausgebildet.
- WissenschaftlerInnen des Nerd2Nerd e.V. ließen die Jugendlichen in ihrem FabLab erfahren, wo Datenspuren im Internet hinterlassen werden. Der Google-Experte Christian Huller referierte über: „Wie Google Geld verdient“.
- Medienpädagogen der Stadtbücherei Würzburg zeigten anhand von Facebook und WhatsApp die Bedeutung des Umgangs mit persönlichen Daten in sozialen Netzwerken und es wurde in Zusammenarbeit ein praxisbezogener Actionbound entwickelt.
- Das regionale Start-Up „Würzburg erleben“ erläuterte sein Geschäftsmodell mit Infotainment und Marketing im Social Media-Bereich.
- Die Juristin Tanja Feuerpfeil (Lehrstuhl Prof. Thome) informierte über das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, insbesondere dem Lizenz- und Urheberrecht.
- Bei dem Barcamp #WÜ-CAMP Du bist der Chef‘ des Stadtjugendrings Würzburg konnten die Schüler Wissen weitergeben und von anderen Teilnehmern lernen.
Bild: Treffen der Medienscouts im Ratssaal des Würzburger Rathauses (Foto: Stadt Würzburg)