Würzburg – In einem gemeinsamen Workshop haben sich am vergangenen Freitag Vertreter*innen der Gruppe „Fridays for Future (FFF)“ mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt und den städtischen Klimaexperten in der neuen Umweltstation getroffen.
Der Austausch zum FFF-Forderungskatalog, der seit Juli der Stadtverwaltung vorliegt, wurde nun inhaltlich geführt. Bereits am 26. Juli hatte Schuchardt ein Vorgespräch mit einem Sprecherteam von FFF. Damals versprach die Stadtverwaltung zu allen Forderungen ausführlich Stellung zu nehmen. Zur Diskussion und Verständigung gemeinsamer Wege und Ziele hatten sich die Beteiligten zum heutigen Workshop verabredet.
„Ich schätze das Engagement der Jugend außerordentlich. Es ist wichtig, dass es Fridays for Future auch in Würzburg gibt. Global denken, lokal handeln – dieses häufig bemühte Motto passt hundertprozentig auf diese neue Jugendbewegung, die sich dem Klimaschutz verschrieben hat“, lobte Schuchardt die Würzburger Initiator*innen: „Es ist die gemeinsame Aufgabe jedes Einzelnen und aller gesellschaftlichen Akteure über alleGenerationen hinweg, den Klimawandel mit den richtigen Verhaltensänderungen und Maßnahmen zu stoppen. Die jüngste Generation gibt derzeit in der Öffentlichkeit den Takt vor, doch auch Stadtrat und Verwaltung – waren in den vergangenen Jahren in Sachen Klimaschutz aktiv, dies wurde bei der Bestandsaufnahme heute fundiert dargelegt und anerkannt.“
Aus Sicht von FFF wird vor allem ein hohes Tempo und Zielstrebigkeit angemahnt, mehr Mut bei der Mobilitätswende gefordert und der Ausbau von Klimabildungs- und Informationsmöglichkeiten gewünscht. Johannes Kirchhoff von FFF: „Die Stadtverwaltung muss versuchen gerade auch diejenigen Menschen in der Bevölkerung mitzunehmen, die die Klimakrise noch nicht so ernst nehmen. Denn es erfordert die gemeinsame Kraft jedes Einzelnen uns dieser Jahrhundertaufgabe zu stellen. Jedoch muss auch die lokale Wirtschaft mit ins Boot geholt werden, um die notwendigen Ziele erreichen zu können.“
Umweltreferent Wolfgang Kleiner, Baureferent Benjamin Schneider und der Fachbereichsleiter Umwelt- und Klimaschutz Dr. Jakob Frommer waren neben Schuchardt beim Workshop die wichtigsten städtischen Ansprechpartner. Zuvor hatte dieses Team zusammen mit weiteren Mitarbeitern des Rathauses schriftliche Antworten und Einschätzungen als gemeinsame Arbeitsgrundlage für diesen Tag erstellt. Der dreistündige Workshop diente nun für gegenseitige Rückfragen, Berichte aus der kommunalen Praxis, Updates von den wöchentlichen Demonstrationen, zur Priorisierung einzelner Themen und zur gemeinsamen Strategieentwicklung.
OB Schuchardt: „Ich freue mich sehr über den intensiven Austausch und darüber, dass wir auch in vielen Punkten einen Konsens haben. Wir werden im Herbst mit umfangreichen Vorlagen die Gremien befassen. Aktuell werden von der Verwaltung bereits Beschlussvorschläge erarbeitet, die darauf abzielen den Klimaschutz noch weiter zu stärken. Die Ergebnisse des heutigen Workshops werden dort miteinfließen. Zahlreiche Forderungen werden wir aufgreifen und – wo kurzfristig möglich – umsetzen.
Erfolgreich gegen den Klimawandel sind wir nur gemeinsam. Maßnahmen durch die Verwaltung, die Wirtschaft, erforderliche Änderungen durch den Gesetzgeber und letztlich auch jedes Einzelnen, wenn es um die Änderung und Umstellung der eigenen Gewohnheiten geht.“
Bereits im kommenden Oktober wird Umweltreferent Kleiner einen ausführlichen Bericht über den Umsetzungsstand des städtischen Klimaschutzkonzeptes geben. Mit diesem Handlungsprogramm setzte sich die Stadt 2012 das ehrgeizige Ziel, die Halbierung der CO2-Emissionen bis 2020 bezogen auf 1990 zu erreichen.
Bild: Austausch zum Klimaschutz: Oberbürgermeister Christian Schuchardt und sein Team im Gespräch mit Dominik Kuzmek, Florian Nöhrig und Johannes Kirchhoff von Fridays for Future (Hintere Reihe von links). (Foto: Georg Wagenbrenner)