Würzburg – Seit vergangenem Wochenende plädiert ein 300 Quadratmeter großes Graffiti-Projekt an einer Stützmauer des Mittleren Rings in Würzburg für Vielfalt und Toleranz statt Rassismus und Ausgrenzung. Geschaffen wurde es von Jugendlichen aus fünf Würzburger Schulen im Rahmen der europaweiten Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
„Ob ein utopisches Happyland, verliebte Aliens oder eine ‚Musmaschine‘, die Rassismus in Vielfalt umwandelt – ich bin sehr beeindruckt, welch ungewöhnliche und fantasievolle Bilder und Symbole die jungen Künstlerinnen und Künstler als Denkanstöße gefunden haben“, freut sich Nadine Bernard.
Die Mitarbeiterin des Fachbereichs Schule der Stadt Würzburg ist die Koordinatorin eines Projekts, bei dem Schülerinnen und Schüler aus fünf Würzburger Schulen zwischen dem 21. und 23. Juli 2017 ein 300 qm großes, öffentlich zugängliches Gemälde für mehr Toleranz und gegen Rassismus schufen. Mit unterschiedlichen Streetart- und Graffiti- Techniken gestalteten sie drei Tage lang in ihrer Freizeit eine von der Stadt Würzburg zur Verfügung gestellte Stützmauer des Mittleren Rings im Stadtteil Frauenland, nahe der David-Schuster- Realschule.
Teil einer europaweiten Initiative
Die Aktion ist eingebunden in die europaweite Jugendinitiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC). Dieses Schulnetzwerk ermöglicht es Kindern und Jugendlichen sowie Pädagoginnen und Pädagogen, das Klima an ihrer Schule und in der Stadt, in der sie leben, aktiv mitzugestalten, indem sie sich gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden.
„Wir sind stolz darauf, dass wir in Würzburg bereits 22 SOR-SMC-Schulen haben“, sagte Marion Schäfer-Blake bei einem Ortstermin am entstehenden Wandgemälde am vergangenen Samstag. Die Würzburger Bürgermeisterin fuhr fort: „Alle Schülerinnen und Schüler, die sich hier engagieren, sind Botschafter für mehr Toleranz in unserer Gesellschaft.“
Fünf Schulen mit professioneller Unterstützung
Am Graffiti-Projekt nahmen die David-Schuster-Realschule, die Franz-Oberthür-Schule, das Friedrich-Koenig-Gymnasium, das Gymnasium Veitshöchheim und das Matthias-Grünewald-Gymnasium teil.
Unterstützt wurden die Mädchen und Jungen zwischen 15 und 19 Jahren dabei von den lokalen Streetart- und Graffiti-Künstler/innen Daniel Ebert, Philipp Katzenberger, Andreas Heinrichs, Manou Tigapigs und Christoph Ulherr. Neben der kreativen Planung und Vorbereitung begleiteten in den vergangenen Wochen Workshops zur Rassismusprävention und zur Partizipation das Vorhaben. Wichtige Kooperationspartner in diesem Zusammenhang waren die Regionalkoordination Unterfranken von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in der Jugendbildungsstätte Unterfranken und der Stadtjugendring Würzburg mit seinem Projekt „Stadtteil-Checker“.
Das Sponsoring des Bayerischen Jugendrings und des Bundesprogramms „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ stellte die Finanzierung sicher.
Bild: Das Schülergemälde bedeckt eine Wandfläche von rund 300 Quadratmetern. (Foto: Helmuth Ziegler)