Würzburg – Am 16. März gedenkt Würzburg alljährlich der Bombardierung der Stadt am 16. März 1945. Das Erinnern an Würzburgs Zerstörung und die Trauer um die Toten wird auch in diesem Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen zum Ausdruck gebracht – den Überlebenden zum Trost, den Nachkommen zur Mahnung.
Die Verantwortung Deutschlands für die menschenverachtenden Verbrechen des Nationalsozialismus darf nicht vergessen werden, denn diese waren die Ursache für Krieg, Zerstörung und Leid. Im Vorfeld des 16. März finden zwei besondere Veranstaltungen statt. Am Abend des 14. März zeigt der Fotojournalist Hans Heer in der Kolping-Akademie seine Bilder und spricht über das Leben der Menschen in Würzburg nach dem 16. März 1945.
Das Stück „Magnolienzeit“, ein Rechercheprojekt des Mainfranken-Theaters zum 16. März 1945, wird ebenfalls am 14. März im Max-Stern-Keller aufgeführt.
- Die Veranstaltungen am 16. März 2018 beginnen um 9:00 Uhr mit einer Messfeier im Dom St. für die Opfer des 16. März und für alle Opfer von Krieg und Gewalt.
- Um 10:00 Uhr finden an der Gedenkstätte 16. März 1945 am Hauptfriedhof das Totengedenken und die Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Christian Schuchardt statt. Dieses Jahr werden Schülerinnen und Schüler der Goethe-Mittelschule und des Matthias-Grünewald-Gymnasiums einen Beitrag zur Erinnerung leisten.
- Danach bittet die Nagelkreuzinitiative zur Versöhnungsglocke am Hauptfriedhof, übergibt das Wandernagelkreuz und die Versöhnungsstatue des Nagelkreuzzentrums an die Vertreter von Kolping – Mainfranken und begibt sich von 10:20 Uhr bis 13:00 Uhr gemeinsam auf den Weg zum Kolping-Center.
- Um 19:30 Uhr findet in der Katholischen Pfarrkirche Heiligkreuz das Gedenkkonzert, welches vom Kinder- und Erwachsenenchor der Würzburger Kantorei Heiligkreuz / St. Elisabeth und Streichern und Bläsern der Musikschulen Würzburg und Nürnberg musikalisch begleitet wird. Der Eintritt ist frei.
- Der Gedenktag endet mit dem Mahnläuten aller Glocken Würzburgs von 21:20 Uhr bis 21:40 Uhr zum Gedenken an den Zeitraum des Angriffs auf Würzburg am 16. März 1945. Von 21:15 Uhr bis Mitternacht ist die Marienkapelle am Markt mit ihrem Nagelkreuz aus Coventry zu stillem Gedenken und Gebet geöffnet.
Weitere Veranstaltungen
Am 16. März um 14:30 Uhr findet im Fürstenbaummuseum (Festung Marienberg) eine Familienführung für Kinder ab 8 Jahren mit Gesine Kleinwächter zum Thema „Krieg. Zerstörung. Erinnerung – Würzburg und der 16. März“ statt. Eine zweite Führung gibt es am Sonntag, den 18. März 2018 um 14:30 Uhr.
Im Central Kino im Bürgerbräu gibt es um 16:00 Uhr eine Sondervorstellung des Films „Historisches Würzburg, Teil 1“. Um 17:00 Uhr spricht Stadtrat Willi Dürrnagel im Ratssaal der Stadt Würzburg über „Alt-Würzburg, die Zerstörung und den Wiederaufbau“.
Jährlich wiederkehrend startet der traditionelle Würzburger Gedächtnislauf zur Erinnerung an die Zerstörung der Stadt am Samstag, den 17. März 2018 um 11:00 Uhr unter dem Motto „Laufend Erinnerung bewahren“. Weitere Informationen sowie die Ausschreibung und Anmeldung finden Sie unter www.gedaechtnislauf.de.
Zudem werden anlässlich des Gedenktags zwei Ausstellungen zu sehen sein. Die Geschichtswerkstatt im Verschönerungsverein Würzburg lädt in diesem Jahr vom 4. bis 29. März zur Ausstellung „Würzburg in Panorama – Ansichten“. Sie kann im Foyer des Rathauses von Mo – Do 8:00 – 18:00 Uhr; Fr 8:00 – 14:00 Uhr besichtigt werden.
Im Kolping-Center Mainfranken wird von 16. März bis 15. September die Sonderausstellung „Der andere Weg“ gezeigt. Dort sind Hoffnungsbilder aus Israel ausgestellt, die aus der Sehnsucht nach Frieden, Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung der Kulturen und Religionen heraus entstanden sind.
Zu den Veranstaltungen ist ein Faltblatt erschienen, das an allen öffentlichen Orten der Stadt ausliegt.
Bild: Das Bild zeigt Würzburg nach der Zerstörung im Jahr 1945