Würzburg – Würzburg ist fahrradfreundlich! Die Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Kommunen (AGFK) in Bayern hat Würzburgs Radverkehrsmaßnahmen am Donnerstag genau unter die Lupe genommen und will die Stadt nun als ein ständiges Mitglied in die Arbeitsgemeinschaft aufnehmen.
„Würzburg kommt bei der Verkehrswende voran“, sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der sich für das positive und differenzierte Signal der Jury bedankt: „Würzburg befindet sich auf einem guten Weg, den wir konsequent weitergehen werden. Wir freuen uns über diese Anerkennung.“ Die Verbesserung des Radwegenetzes und der Ausbau des Radverkehrs ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende und für saubere Luft in Würzburg.
Einen Tag lang hatte die Jury der AGFK das Radverkehrskonzept der Stadt Würzburg auf den Prüfstand gestellt, die Planungen untersucht und auch bei einer Fahrradexkursion zusammen mit Würzburgs Baureferenten Benjamin Schneider genau unter die Lupe genommen. Dabei sind der Jury der AGFK unter ihrem Vorsitzenden Baudirektor Johannes Ziegler im Würzburger Stadtbild viele für Radfahrer positive Punkte aufgefallen.
Dazu gehört unter anderem die finanzielle Förderung von Lastenrädern, die zahlreichen Fahrradparkhäuser oder auch der neue Plan der Winter-Radverkehrsrouten, die geplante Imagekampagne für den Radverkehr sowie die Detektion der Radfahrer für eine dynamische Ampelschaltung wie auch vieles weitere mehr. Würzburg habe in den vergangenen Jahren viel getan und auch die große Herausforderung der schwierigen Topografie angenommen, so Ziegler.
Gleichzeitig regte Ziegler zusammen mit seiner Jury der AGFK unter anderem an, beim Baustellenmanagement auch auf Umleitungen für Radfahrer zu achten oder ein interkommunales Gremium für den die Stadtgrenzen übergreifenden Radverkehr einzuführen. „Würzburg ist auf dem Weg. Dies ist aber auch eine Aufgabe, die auf lange Sicht weitergeht“, gratulierte Ziegler der Stadt zur Entscheidung der Jury, die Stadt in den Arbeitskreis aufzunehmen.
Auf die Bedeutung des Radverkehrs für die Mainstadt war Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake bei der Einführung am Donnerstagvormittag eingegangen. „Radverkehr ist täglich gelebter Klimaschutz“, so Schäfer-Blake. Weil jede zweite Autofahrt über eine Strecke von unter fünf Kilometern führe, müsse das Ziel sein, den Radverkehr zu stärken und mehr Platz in der Stadt einzuräumen.
Deshalb habe sich die Stadt Würzburg bereits 2013 um Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft beworben. Im Zuge des Ausbaus des Radverkehrsnetzes ist der Haushaltsetat für den Radverkehr in den vergangenen Jahren von knapp 300.000 Euro auf rund 3,15 Millionen Euro in 2019 gestiegen. Damit wurden unter anderem neben den Hauptradachsen auch das interkommunale Radwegenetz zur LGS wie auch überdachte Fahrradstellplätze in den verschiedenen Stadtteilen und viele weitere Projekte finanziert.
Das Konzept im Detail mit allen Maßnahmen, Radachsen und Projekten stellte im Laufe des Tages Würzburgs Radverkehrsbeauftragter Adrien Cochet-Weinand der Jury vor. Dazu gehörte auch eine Befahrung des städtischen Radwegenetzes, die auch in verschiedene Stadtteile führte.
Bild: Die Jury mit Baudirektor Johannes Ziegler (links) und dem städtischen Radverkehrsbeauftragten Adrien Cochet-Weinandt (rechts). (Foto: Christian Weiß)