Stadt investiert jährlich 150.000 Euro in Haltestellenausbau -  wuerzburg24.com

Stadt investiert jährlich 150.000 Euro in Haltestellenausbau

Würzburg – Damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen die ÖPNV-Angebote ohne fremde Hilfe und große Anstrengung erreichen und nutzen können, investiert die Stadt Würzburg jährlich 150.000 Euro für den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen.

Wer schon einmal versucht hat, mit Fahrrad, Koffer oder Kinderwagen und Einkaufstaschen einen Omnibus zu entern, kann sich die Anstrengungen von Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder in Rollstühlen vorstellen.  Ende 2017 waren bereits 226 der 552 Bushaltestellen im Stadtgebiet ausgebaut. In diesem Jahr folgt der Umbau von sieben weiteren, drei werden im Herbst komplett neu gebaut, zwei am Zollhaus Galgenberg in der Rottendorfer Straße und eine in der Leightonstraße am Skyline-Hill-Center.

Barrierefreier Umbau

Barrierefreier Umbau bedeutet, dass die Gehsteigkante an die Niederflurfahrzeuge angepasst wird, damit Fahrer von Rollstühlen den Bus ohne Höhenunterschied befahren und verlassen können. Dazu wird der Bordstein vorgezogen und höher gelegt. Feste und rutschhemmende Oberflächen werden im Wartebereich verlegt, bessere Barrierefreiheit auch durch ausreichende Längen bzw. spezielle Bauformen der Borde erreicht. DIN-Normen und Regelwerke geben die technische Ausgestaltung vor.

Im Zuge fortschreitender Inklusion hat der Gesetzgeber in der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes eine politische Zielbestimmung verankert: Die Aufgabenträger werden verpflichtet, in Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, bis 2022 das Ziel zu verfolgen, vollständige Barrierefreiheit im gesamten ÖPNV in Deutschland zu erreichen. Der Weg zum Ziel bleibt nach örtlichen Standards den Kommunen vorbehalten, denn barrierefreie Haltestellen müssen den örtlichen Gegebenheiten angepasst sein.

So bedarf eine barrierefreie Haltestelle beispielsweise auch eines barrierefrei zugänglichen Haltestellenumfeldes, damit Betroffene sie überhaupt erreichen können. Barrierefreiheit bezieht sich nicht nur auf Menschen, die auf Rollstühle angewiesen sind, sondern auch auf Eltern mit Kinderwägen, Gehbehinderte, Arm- und Handbehinderte, Klein- und Großwüchsige, Sehbehinderte, Blinde, Schwerhörige oder Gehörlose, geistig Behinderte, ältere Menschen, Übergewichtige, Kleinkinder. Mobilitätseingeschränkt kann jeder sein: Fahrgäste mit viel Gepäck, Eltern mit Kinderwagen, Radfahrer mit Rädern, Menschen mit Einkaufswagen, mit Hunden, werdende Mütter. Sie alle profitieren von barrierefrei ausgebauten Haltestellen.

2018 umgebaute Bushaltestellen

  • Rothof stadteinwärts, mit Halle
  • Seibertsklinge stadteinwärts
  • Albert-Hoffa-Straße stadteinwärts, im Rahmen der Anpassung der Straße „Am Galgenberg“
  • Zollhaus Galgenberg stadtauswärts
  • Neumühle stadtauswärts, im Rahmen der Radachse 3a nach Versbach
  • Philosophisches Institut stadtauswärts, im Rahmen der Anpassung der Straße „Am Galgenberg“
  • Mittlere Heerbergstraße in Richtung Versbach

Bild: Die Bushaltestelle Hessenstraße wird barrierefrei umgebaut. V.li.: Tiefbau-Chef Jörg Roth, Stadtbaurat Christian Baumgart, Stefan Bauer-Österlein und Ralf Hilbert. (Foto: Claudia Lother)

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