Würzburg baut Angebot von Betreuungsplätzen in 2016 und 2017 weiter aus -  wuerzburg24.com

Würzburg baut Angebot von Betreuungsplätzen in 2016 und 2017 weiter aus

Der Ausbau der KiTas in Würzburg geht voran. 2015 wurden 10 Plätze in Lengfeld, 32 Plätze in der Sanderau und 20 Plätze in Grombühl geschaffen. 2016 werden im Frauenland und am Hubland 25 Plätze und in der Zellerau 30 Plätze neu entstehen. Für 2017 sind neue Plätze geplant in der Lindleinsmühle (12), in der Zellerau (24), in Versbach (24), im Frauenland (24 Krippen-, 50 Kindergartenplätze) und der Katholische Kindergarten St. Sebastian wird generalsaniert.

Während Mama und Papa arbeiten wird die kleine Marie liebevoll in der Kinderkrippe betreut. Mit ihren zehn Monaten ist sie eine der jüngsten „Kundinnen“ im Kinderhaus. Frisches Obst am Vormittag, ein Nachmittagsschläfchen in kuscheligen Betten, Spielen, Basteln oder Toben im Sportraum und Garten: Kindergärten und Kindertagesstätten bieten abwechslungsreiche, intensive und individuelle Betreuung und Eltern wissen ihre Kids gut aufgehoben. Insgesamt bietet die Stadt Würzburg 4.092 Betreuungsplätze für Kinder von 0 bis 6 Jahren in 68 Kindertageseinrichtungen und bei 48 Kindertagespflegepersonen.

Dem stehen 5.656 in Würzburg lebende Kinder in diesem Alter gegenüber. Basis dieser Zahl sind die in der Stadt Würzburg im Zeitraum zwischen 1.9.2014 und 31.8.2015 gemeldeten Kinder in der Altersgruppe zwischen 0 und 6. „Wir erfüllen den Rechtsanspruch für die 3- bis 6-Jährigen“, erklärt Monika Kraft, kommissarische Leiterin der Fachabteilung Kindertagesbetreuung. 56,4 % der Würzburger Kinder zwischen 1 und 3 Jahren erhalten in Würzburg einen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte, Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege. Bei Kindern zwischen 0 und 3 Jahren liegt der Gesamtversorgungsgrad bei 38,2 %. Zum Vergleich: In Bayern sind Kinder unter drei Jahren lediglich zu 27,5 %, in ganz Deutschland zu 32,9 % mit Betreuungsplätzen versorgt.

Wie viele Kinder sind nicht versorgt?

Eine einfache Frage, aber schwer zu beantworten. Denn als Grundlage für Berechnungen sind die Wartelisten der Kindertageseinrichtungen nicht geeignet. Sie bergen aufgrund von Doppel- oder Dreifachanmeldungen Unsicherheiten. Eltern fragen natürlich in mehreren Kindertageseinrichtungen an, lassen sich auf die Wartelisten setzen, melden sich aber nicht immer wieder ab, wenn sie einen Betreuungsplatz gefunden haben.

Zwar wird es manches Mal nicht der Wunschkindergarten sein, denn Rechtsanspruch bedeutet nicht Anspruch auf einen Platz in einer ganz bestimmten Kindertageseinrichtung. Doch zufrieden sollen alle Eltern sein. Dafür leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der städtischen Fachabteilung Kindertagesbetreuung viel Beratungsarbeit. In der Regel sind Eltern jedoch gewappnet und fragen bereits sehr früh nach einem Betreuungsplatz, häufig sogar schon vor der Geburt des Kindes.

Kommen Eltern alleine nicht weiter, steht die städtische Fachabteilung Kindertagesbetreuung helfend zur Seite. Dazu stimmen sich die Fachberatung Kindertageseinrichtung und die Fachberatung Kindertagespflege mit den Kindergärten und -tagesstätten ab. Viel Abstimmung und Koordination läuft häufig hinter den Kulissen, bis die für die Eltern stimmigste Möglichkeit der Unterbringung ihrer Sprösslinge gefunden wurde. So manche Eltern finden dann die für ihr Kind beste Betreuungsform auch nicht in einer Kindertagesstätte oder einem Kindergarten sondern bei einer Tagesmutter.

Informations- und Vormerksystem „InVo-Sys“ wird eingerichtet

Um Unschärfen wie Dreifachanmeldungen auszugleichen und Eltern mehr Sicherheit zu geben, wird ein online gestütztes Informations- und Vormerksystem „InVo-Sys“ eingerichtet. In diesem können Eltern ihre Kinder online vormerken lassen, sich eine KiTa aussuchen und werden, sobald das Kind aufgenommen wurde, von der Bedarfsliste gestrichen. „Damit erhalten wir einen exakten Überblick über den Bedarf – aber auch nur, wenn sich alle Kindertages-Einrichtungen an diesem System beteiligen“, so Monika Kraft.

Ziel von „InVo-Sys“ ist, alle Zahlen und Bedarfe in einer zentralen Anlaufstelle abzugleichen. Die Plätze werden in eigener Verantwortung von den Einrichtungen vergeben. „Wir sind mit der Bedarfsplanung und der Beratung auf einem richtigen Weg, aber das neue Online-System wird Klarheit schaffen“, bestätigt Monika Kraft. Im InVo-Sys werden Eltern bis zu acht Vormerkungen vornehmen, ihre Wünsche zu Betreuungszeiten und Aufnahmetermin eingeben können. Der Stadt Würzburg werden dann genauere und schnell abrufbare Zahlen für eine aussagekräftigere Bedarfsplanung zur Verfügung stehen.

Aber mit einem attraktiven Angebot steigt die Nachfrage. Es müssen weitere Betreuungsplätze geschaffen werden. Zudem werden immer mehr Kinder in Würzburg geboren: Die Geburtenentwicklung stieg im gesamten Stadtgebiet von 954 in 2013 auf 1.057 in 2014 und 1.118 in 2015. Besonders viele Kinder wohnten 2015 in der Altstadt, im Frauenland und in der Sanderau. Die höhere Geburtenrate spiegelt sich auch in vermehrten Nachfragen von Eltern nach Betreuungsplätzen in diesen Stadtbezirken wider.


Bild: Christine Amrhein, die Leiterin des städtischen Kinderhauses Sonnenblume in Lengfeld, mit einigen der Kleinsten. 140 Kinder werden dort betreut: 24 in der Kinderkrippe, 75 im Kindergarten und 40 in der Schülerbetreuung. (Foto: Claudia Penning-Lother)

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