Selbsthilfe und Psychotherapie – zwei Wege, ein Ziel?! -  wuerzburg24.com

Selbsthilfe und Psychotherapie – zwei Wege, ein Ziel?!

Würzburg – Selbsthilfe und Psychotherapie – zwei Wege, ein Ziel?! Über diese Frage haben sich Selbsthilfe-Aktive und Psychotherapeut/-innen bei einem gemeinsamen Workshop in der Kassenärztlichen Vereinigung Unterfranken ausgetauscht. Dr. Hildgund  Berneburg, Fachärztin für psychosomatische Medizin und Vorstandsbeauftragte der Kassenärztlichen Vereinigung Unterfranken, sowie Robert Scheller, Sozialreferent der Stadt Würzburg, begrüßten die Vertreter/-innen aus Selbsthilfegruppen und die teilnehmenden Psychotherapeut/-innen.

Der Workshop war eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Unterfranken und den Selbsthilfe-Kontaktstellen aus den Landkreisen Main-Spessart, Miltenberg und Hassfurt sowie vom Paritätischen Unterfranken und der Selbsthilfekoordination Bayerns. Die Federführung für die gemeinsame Sache übernahm das Aktivbüro der Stadt Würzburg.

Einig waren sich Vertreter/-innen aus den Selbsthilfegruppen sowie die anwesenden Psychotherapeut/-innen darüber, dass sowohl die Selbsthilfe, als auch die Psychotherapie die Heilung und Genesung eines Menschen unterstützen und fördern.

Die Psychotherapie, so legte Luise Moosburger, psychologische Psychotherapeutin mit Praxis in Randersacker, in einem Impulsreferat dar, ermögliche durch den exklusiven Kontakt mit dem Therapeuten die Innenschau auf gelebte und erlernte Lebensmuster. In der Therapie sei Struktur durch den Therapeuten gegeben, ein Vertrauensverhältnis
ermögliche Offenheit und die Bereitschaft, Veränderungen anzustreben.

Die Elemente „Vertrauen“ und „Offenheit“ seien auch in den Selbsthilfegruppen gegeben, so Moosburger. Daher sind Selbsthilfegruppen ebenfalls ein Forum, das durch die gegenseitige Unterstützung die Möglichkeit eröffnet, Veränderungsschritte zu gehen.

Bekräftigt wurde dies auch von Herrn Schmitt (Name von der Redaktion geändert), Vertreter der Selbsthilfegruppe „Depression“ aus dem Landkreis Main-Spessart. Er hat durch die Selbsthilfegruppe gelernt, unterschiedliche Perspektiven auf dargestellte Problemlagen zu entwickeln. Dadurch konnte er neue Einstellungen gewinnen und wichtige Schritte vorwärts gehen.

Als Resümee des Austausches lässt sich festhalten: Therapeuten und Kliniken brauchen mehr Erfahrungen über die Werte der Selbsthilfe, um Patient/-innen über diese Unterstützungsmöglichkeit informieren. Die jeweiligen Qualitäten haben bei diesem Dialog gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Den Vertreter/innen der Selbsthilfegruppen war es ein besonderes Anliegen, mit psychischen Erkrankungen und den damit häufig verbundenen Klinikaufenthalten oder ambulanten Therapien ehrlicher umgehen zu können. Sie erhoffen sich dadurch weniger Stigmatisierung. „Psychische Erkrankungen müssen mehr enttabuisiert werden“ auch darüber waren sich Selbsthilfe-Vertreter und Psychotherpeut/-innen einig.


Bild: Selbsthilfe und Psychotherapie – zwei Wege, ein Ziel?! Über diese Frage haben sich Selbsthilfe-Aktive und Psychotherapeut/-innen bei einem gemeinsamen Workshop in der Kassenärztlichen Vereinigung Unterfranken ausgetauscht.

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