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Modellprojekt „MotherSchools“ will Extremismus vorbeugen

Modellprojekt „MotherSchools“ will Extremismus vorbeugen

Bei der Graduation Ceremony in der Residenz: Die ersten Frauen haben erfolgreich die Motherschools besucht. (Foto: Karl-Heinz Koch)

Würzburg – Positive Erfahrungen im eigenen Umfeld von klein an, Erfolgserlebnisse haben und die damit verbundene Einsicht, selbst Einfluss auf die Geschicke des eigenen Lebens nehmen zu können. Fördern Eltern diese Kompetenzen ihrer Kinder, erziehen sie sie empathisch und haben eine gesunde Beziehung zu ihnen.

So können sie sicher sein, selbstbewusste Kinder groß zu ziehen. Denn Selbstbewusstsein schützt vor vielen Gefahren, beispielsweise vor Radikalisierung. Gerade Mütter haben eine wichtige Rolle in der Erziehung ihrer Kinder. Das Modellprojekt „MotherSchools“ setzt hier an.

In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration und der NGO „Frauen ohne Grenzen“ in Wien werden in den Pilotstädten Aschaffenburg, Erlenbach, Schweinfurt und Würzburg seit Mai 2017 Mütter im Rahmen einer ganzheitlichen Präventionsarbeit dazu befähigt, mögliche Gefährdungen ihrer Kinder zu erkennen und eine Hinwendung zu Gewaltbereitschaft zu verhindern.

„MotherSchools“ richtet sich an Mütter von Kindern und Jugendlichen im Alter von ca. 12 bis 22 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund aus patriarchalen Milieus. Das Modellprojekt wird in Würzburg weitergeführt. Denn, so Projektleiterin Heike Mix: „Radikalisierung kann jederzeit entstehen.“ Die Grundlage für die Arbeit mit den Müttern ist, ihre Sorgen ernst zu nehmen, sie in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken und strukturell und emotional zu unterstützen.

Dazu wird den Müttern das Knowhow vermittelt, Radikalisierungstendenzen ihrer Kinder möglichst früh zu erkennen und das Tabuthema Extremismus in der Familie anzusprechen. „MotherSchools“ ermöglicht den Aufbau gemeinsamer Strategien, um radikalen Einflüssen entgegen zu wirken“, berichtet die Diplom-Sozialpädagogin. Dazu werden Selbstsicherheit und Vertrauen schon bei den Müttern aufgebaut, damit sie auch ihre Kinder zu eigener Selbstsicherheit erziehen können. Die Mütter erlernen Handlungsstrategien, um die Jugendlichen in der Phase des Erwachsenwerdens vor extremistischen Ideologien zu schützen.

Am Ende der zehn Workshop-Sitzungen steht eine Graduation Ceremony mit einer Zertifikatsübergabe. Diese fand bereits im Dezember in der Residenz mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Staatsministerin Emilia Müller statt. Die erste Gruppe trifft sich weiterhin einmal im Monat. Bei jedem Treffen wird ein Themenschwerpunkt erarbeitet, beispielsweise die Frage: „Wie entwickeln sich Kinder und wie verlaufen ihre Entwicklungsstufen?“.

Zwei weitere neue Gruppen sollen in Würzburg entstehen. Die Kontakte zu den Müttern werden durch Kooperationen mit Sozialpädagoginnen aufgebaut, beispielsweise über die Jugendsozialarbeit an Schulen, Erziehungsberatungsstellen, Quartiersmanagement. Die Auswahl der Trainerinnen erfolgt in Zusammenarbeit mit „Frauen ohne Grenzen“. Nach dem Ende des zweiten Durchlaufs der „MotherSchools“ haben die Projektleiterinnen Strukturen zur nachhaltigen Umsetzung der „MotherSchools“ geschaffen und können Kommunen, die Interesse an der Durchführung haben, beratend zur Seite stehen. Das Projekt ist auf weitere 12 Monate angelegt.

Frauen, die sich für eine Teilnahme interessieren, können sich bei der Projektleiterin Heike Mix in der Stadt Würzburg melden, Televon 09 31/37-2345, motherschools@stadt.wuerzburg.de.


Bild: Bei der Graduation Ceremony in der Residenz: Die ersten Frauen haben erfolgreich die Motherschools besucht. (Foto: Karl-Heinz Koch)

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