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Gemeinsame Kreativität statt getrennter Welten

Gemeinsame Kreativität statt getrennter Welten

Gemeinsame Kreativität statt getrennter Welten (Foto: Stadt Würzburg)

Würzburg – Konzentriert setzen Paula, Lena und Lotte ihre Pinselstriche auf eine große Holzplatte, die auf zwei Atelierböcke aufgelegt ist. Paula und Lena sind Grundschülerinnen, Lotte ist eine Mittfünfzigerin mit Down-Syndrom. Alle drei tragen weiße Malerkittel und arbeiten miteinander an einem Kunstwerk, das ihrem gemeinsamen Traum Ausdruck verschaffen soll: Der Traum von einer offenen Gesellschaft, in der Begriffe wie „alt“ und „jung“ oder „behindert“ und „nicht behindert“ keine getrennten Welten beschreiben, sondern für Vielfalt, gegenseitiges Interesse und Wertschätzung stehen.

Mehr als ein Jahr lang haben die Akteure der Würzburger Kunstwerkstatt der Gemeinschaft Sant’Egidio und die Kinder aus dem Schülerhort der Max-Dauthendey-Grundschule an ihrem inklusiven Kunstprojekt gearbeitet. Regelmäßig haben sich die etwa 30 Grundschüler und 20 Egidio-Künstler mit und ohne Behinderung gegenseitig im Hort und in der Kunstwerkstatt besucht.

Während der Kreativ-Nachmittage mit Pinsel, Farbrolle und Stichsäge ist zwischen den jungen und alten Akteuren im Verlauf der Zeit eine herzliche Vertrautheit entstanden. Und auch der künstlerische Output kann sich sehen lassen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurde beim Hortfest in der Aula der Dauthendey-Grundschule vorgestellt: zwei großformatige Kunstwerke, die das gemeinsame Thema mit Leben erfüllen. Entstanden sind zwei großformatige *Traumwolken“, die durch Gucklöcher den Blick freigeben auf dahinter gesetzte Szenen, die den Wunsch nach einer Gesellschaft ohne soziale Barrieren beispielhaft illustrieren: Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam beim Sport, Alte und Junge in fröhlicher Runde oder beim Spaziergang.

Bei der Enthüllung der Kunstwerke in der Schulaula waren den Beteiligten der Stolz und die Freude über die gelungene Zusammenarbeit anzumerken – allen voran bei Susanne Näder, Leiterin des Schülerhorts, und bei Daniel Kendlbacher von Sant’Egidio als Ideengeber des Projekjts. Auch Monika Kraft vom Sozialreferat der Stadt Würzburg zeigte sich angetan: „Diese Projekt ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Inklusion ganz selbstverständlich gelebt werden kann“, so Kraft.

Einmal mehr hat sich gezeigt, was die 2016 mit dem Inklusionspreis des Bezirks Unterfranken ausgezeichnete Kunstwerkstatt von Sant’Egidio seit mittlerweile 21 Jahren unter Beweis stellt: Kunst führt die Menschen zusammen – ob alt oder jung, ob mit Behinderung oder nicht.


Bild: Gemeinsame Kreativität statt getrennter Welten (Foto: Stadt Würzburg)

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