Würzburg – Die Gesellschaft erfährt aktuell tiefgreifende Veränderungen durch den demografischen Wandel und die zunehmende Digitalisierung von Informationen und auch von Kommunikation. Auch die Selbsthilfe erlebt hierdurch Veränderungen und Herausforderungen.
Um diese Veränderungen zusammen mit den Selbsthilfegruppen aktiv aufzugreifen, rief das Aktivbüro der Stadt Würzburg das Projekt „Selbsthilfe im Wandel“ ins Leben. Dabei haben 260 Selbsthilfegruppen in Würzburg Ideen und Antworten für den anstehenden Änderungsprozess entwickelt und als Lösungsvorschläge in einen Ideenwettbewerb eingebracht.
Bei diesem Wettbewerb wurden elf Selbsthilfegruppen prämiert. Die Jury legte besonderes Augenmerk bei der Auswahl der Preisträger auf Ideen, die Modellcharakter haben und hierdurch andere Gruppen beispielhaft in ihrer Arbeit unterstützen können. Auch der Einbezug neuer Medien in der Öffentlichkeitsarbeit oder die Ansprache neuer Zielgruppen, wie Menschen mit Migrationshintergrund, waren gefragte Themen.
Die Preise im Bereich „Innovative Öffentlichkeitsarbeit“ wurden für besondere öffentlichkeitswirksame Aktionen vergeben, mit deren Hilfe beispielsweise Themen transportiert werden, die zu wenig Bewusstsein in der Gesellschaft erfahren (Preisträger: Förderverein Mensch und Autismus e. V.). Auch das Bekanntmachen einer seltenen Erkrankung und die Akquirierung von Spendengeldern, um den Forschungsbereich hierfür voranzutreiben (Preisträger: Mukoviszidose Unterfranken e. V.) zeichneten sich durch besonderen Einsatz, auch im Bereich der neuen Medien, aus.
Dass Selbsthilfeengagement nicht von alleine lebt, sondern immer Verantwortliche braucht, die sich dafür einsetzen, zeigten weitere Bewerbungen, denen es gelungen ist, Verantwortliche zu entlasten, neue Teamstrukturen für die Leitung zu etablieren und eine Leitungsübergabe erfolgreich miteinander zu regeln. (Preisträger: Selbsthilfegruppe Schlafapnoe, Selbsthilfegruppe Parkinson Unterfranken, Selbsthilfegruppe Phoenix).
Die Förderpreise wurden vom Förderverein Selbsthilfe e. V. zur Verfügung gestellt und dienen der Anerkennung des wertvollen innovativen Engagements.
Bild: Von links nach rechts: Bärbl Puls (SHG Phoenix) Manfred Marold (Sucht-Selbsthilfegemeinschaft Kreuzbund), Anita Kleinschroth (SHG Phoneix), Elisabeth Daissler (SHG Schlafapnoe), Hans-Gerhard Simon (SHG Schlafapnoe), Marie-Anna Uschwa (Förderverein Mensch und Autismus e. V.) Ulrich Rößner (Interessengemeinschaft Dialysepatienten und Nierentransplantierte in Bayern e. V.), Rosalie Keller (Mukoviszidose Unterfranken e. V.), Hannelore Katzenberger (Selbsthilfe Parkinson Unterfranken) Ursula Wichtermann (Leiterin des Aktivbüros), Andrea Liebig (Notgemeinschaft Medizingeschädigter, Patient im Mittelpunkt e. V.), Ines Lux (SHG Morbus Meniere). (Foto: Stadt Würzburg)