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Fledermauserfassung im Stadtgebiet

Würzburg – Klaus Wenger zeigt sich erfreut, als er für das Projektteam der Fledermausgruppe im Naturwissenschaftlichen Verein Würzburg e.V. die von der Stadt Würzburg finanzierte technische Ausrüstung entgegennimmt.

So sperrig die offizielle Bezeichnung des gemeinsamen Projektes „Bioakustische Stadtbiotopkartierung für Fledermäuse in Würzburg“ zunächst klingen mag, so simpel ist die dahinter stehende Idee, wie der wissenschaftliche Leiter Markus Melber ausführt: „Im Rahmen des Projektes werden im kompletten Stadtgebiet Fledermäuse mit sogenannten Batcordern kartiert.

Diese Geräte zeichnen Fledermausrufe automatisiert auf. Die gewonnenen Daten erlauben es den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Fledermausschutz im Naturwissenschaftlichen Verein dann Aussagen über die Fledermausaktivitäten und die Artenzusammensetzung in Würzburg zu treffen.“ Wichtig für den Erfolg ist es die Aufzeichnungen möglichst über die gesamte Stadt verteilt machen zu können.

Diese Aufgabe kann nur durch die Kooperation vieler Akteure gelingen. Deswegen hat die Fledermausgruppe über verschiedene Medien die Bevölkerung um Mithilfe gebeten: Es fanden sich über 60 Bürgerinnen und Bürger, die bereit waren, die Geräte für ein paar Nächte im Garten, auf dem Balkon oder auf dem Fensterbrett auszulegen und zu betreuen.

„Dank dieser Grundlagendaten ist es der Stadt Würzburg möglich, bereits bestehende Naturschutzkonzepte weiter zu verfeinern und neue Ansatzpunkte zu finden“ erklärt Wolfgang Kleiner, der Umwelt- und Kommunalreferent der Stadt Würzburg. Ein weiterer Gewinn des Projektes ist die enge Einbeziehung breiter Bevölkerungsschichten in die Fledermauserfassung, in Form der Bürgerforschung oder des Citizen Science1.

So können wertvolle Daten mit geringerem Aufwand erhoben und weiteres Interesse für die Stadtnatur geweckt werden. „Die Stadt Würzburg beteiligt sich daher sehr gerne an dieser Kooperation mit einem  Würzburger Traditionsverein und unterstützt dessen ehrenamtliche Arbeit“ ergänzt Wolfgang Kleiner.

Sehr erfreulich ist zudem, dass die Projektgruppe von Seiten der Firma ecoObs eine direkte Unterstützung bei der Anschaffung der Auswertungs- und Archivierungssoftware erhalten hat. Aber auch der Naturwissenschaftliche Verein Würzburg e.V. hat sich finanziell engagiert und für die Arbeitsgruppe zwei weitere Batdetektoren angeschafft, die in der Stadt und im Landkreis zum Einsatz kommen werden. Die Vorstandsmitglieder Ursula Rdest und Dieter Mahsberg vertraten den Verein bei der Geräteübergabe.

„Bis heute haben wir in fast 200 Erfassungsnächten schon über 28.000 Rufsequenzen von Fledermäusen aufzeichnen können“ freut sich Markus Melber, der erklärt, dass das Projekt schon mit etwas Vorlauf gestartet ist, um das Fledermausjahr vollständig abbilden zu können. „Würzburg ist eine Fledermausstadt“ bekräftigen Kleiner und Wenger.

Vgl. dazu:
https://www.bmbf.de/de/citizen-science-wissenschaft-erreicht-die-mitte-der-gesellschaft-225.html


Bild: Markus Melber (NWV, Wissenschaftlicher Leiter des Projektes), Wolfgang Otremba (NWV, Vorstand und Fledermausgruppe), Wolfgang Kleiner (Stadt Würzburg, Umweltreferent), Jakob Frommer (Stadt Würzburg, Leiter des Fachbereichs Umwelt- und Klimaschutz), Klaus Wenger (NWV, Vorstand und Fledermausgruppe, Koordination Datensammler), Dieter Mahsberg (NWV, Vorstand) bei der Übergabe der technischen Gerätschaften. (Foto:Stadt Würzburg/Elisabeth Remling)

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