Würzburg – Der BUND Naturschutz (BN) wendet sich in einer aktuellen Pressemitteilung entschieden gegen eine Bebauung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in Würzburg und fordert die Schaffung einer „Grünen Oase“ an dieser Stelle.
„Die Innenstadt von Würzburg braucht grüne Plätze, um den negativen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken“, so Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg. Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe, verweist zudem auf die positiven Effekte von Bäumen in Hinblick auf eine Reduktion von Luftschadstoffen.
Die Planungen für eine Bebauung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in Würzburg stehen laut BN im Widerspruch zum Klimaschutzkonzept der Stadt. Dieses fordert z.B. eine Entsiegelung von Verkehrsflächen und eine verstärkte Durchgrünung der Innenstadt. Vorhandene Bäume sind unbedingt zu erhalten.
Das Konzept macht laut BUND Naturschutz deutlich, warum diese Maßnahmen so wichtig sind: Wegen des hohen Versiegelungsgrades stellt die Würzburger Innenstadt schon heute eine besonders exponierte Wärmeinsel dar. Der historische Stadtkern mit seinen vielen Steinfassaden, Straßen und vollständig gepflasterten Plätzen mit einer hohen Speicherwirkung kann die tagsüber absorbierte Sonnenwärme nachts nur langsam an die Atmosphäre abgeben.
Das regionale Klimamodell projiziert nun bis zum Jahr 2100 eine zusätzliche Erwärmung um ca. 5° C in den meisten Jahreszeiten. Auch die Zahl der Tropennächte (nicht unter 20° C) wird ansteigen, was bei vielen Personen zu einer fehlenden Regeneration in der Nacht führen kann. Auch werden sich die Menschen aus den überhitzten Innenstadtbereichen zurückziehen.
Kleinräumig verteilte Grünflächen mit Baumbestand könnten jedoch innerhalb dicht bebauter Flächen eine Kühlwirkung entfalten. „Der Kardinal-Faulhaber-Platz wäre daher ideal für die Schaffung einer derartigen Grünfläche mit Bäumen und Ruhebänken für die Bevölkerung. Dies würde die Innenstadt zudem aufwerten und auch zur Reduktion von Feinstaub und Stickoxiden in diesem besonders belasteten Bereich beitragen“, bekräftigt Steffen Jodl die Forderung des BN.
„Der Erhalt von innerstädtischen Freiflächen muss unter diesen Gesichtspunkten daher unbedingt Priorität vor einer weiteren Verdichtung haben“, so der Vorsitzende Armin Amrehn. Auch benötigt die Stadt keine weitere Tiefgarage, denn dies würde nur mehr Verkehr in die Stadt hineinziehen und damit die Belastung mit Luftschadstoffen weiter verschärfen.