BN mahnt zu sorgsamen Umgang mit Wasser

BN mahnt zu sorgsamen Umgang mit Wasser

Das Trockenjahr 2015 macht es deutlich: Gerade in der Region Würzburg ist ein sorgsamer Umgang mit Wasser von großer Wichtigkeit. Klimamodelle prognostizieren für unsere Region eine deutliche Verschiebung der ohnehin knappen Niederschläge in das Winterhalbjahr.

„Das Niederschlagsdefizit wird daher vor allem in den Sommermonaten weiter zunehmen. Darauf müssen wir uns einstellen, auch in der Landwirtschaft“, so Armin Amrehn, 1. Vorsitzender beim BUND Naturschutz Würzburg (BN). „Auch  müssen die  Wasserbehörden zu einer restriktiveren Genehmigungspraxis bei der Grundwasserentnahme übergehen“, fordert Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN. Und Kommunen müssen erkennen, dass eine weitere Versiegelung unserer Böden die Grundwasserneubildung nachhaltig reduziert, so der BN in einer Pressemitteilung.

Zu wenig Regen in diesem Jahr

Nur 219 mm Niederschlag verzeichnet die Wetterstation Würzburg bis zum 11. August für das Jahr 2015. Damit fielen seit dem 01.09.2014 nur 375 mm Niederschlag. Der Jahresdurchschnitt der letzten 15 Jahre (2000 bis 2014) liegt bei knapp 600 mm. Zudem erreichten die Temperaturen neue Rekordwerte. Die Auswirkungen auf die Natur sind offensichtlich: Gewässer trockenen aus, Pflanzen vertrocknen. Aber auch die Landwirtschaft hat große Probleme.

Landwirtschaft verbraucht zu viel Wasser

Gerade  im Gemüsebau zwischen Würzburg und Schweinfurt versucht man zunehmend durch künstliche Bewässerung dem Niederschlagsdefizit entgegenzuwirken. So wird in der heißen Jahreszeit Grundwasser an die Oberfläche gepumpt, wo es dann auf den Feldern verdunstet. Je nach Feldfrucht (z. B. beim Kopfsalat) wird sogar tagsüber bewässert.  Die genehmigte Entnahmemenge entspricht dabei nicht selten sogar der gesamten jährlichen Grundwasserneubildungsrate auf der Fläche. Im Raum Unterpleichfeld liegt diese bei 25 bis 30 mm pro Jahr.

Auf Dauer muss dies Auswirkungen auf die Grundwasserstände haben, vor allem dann, wenn aufgrund einer Zunahme und Verlängerung von Trockenphasen der Bewässerungsbedarf steigt. Auch tieferliegende Grundwasservorkommen, die zur Trinkwassergewinnung benötigt werden, sind hiervon auf Dauer sicher nicht unbeeinflusst.

BN fordert restriktivere Genehmigungspraxis für die Grundwasserentnahme

Der BUND Naturschutz fordert daher die Wasserrechtsbehörden zu einer restriktiveren Genehmigungspraxis für die Grundwasserentnahme auf. Auch die Wasserwirtschaftsämter, als fachliche Beratungsbehörden, sind hier gefordert.  Zudem muss sich die Landwirtschaft anpassen und den Bedarf an einer künstlichen Bewässerung zurückfahren, z.B.  durch Tröpfchenbewässerung und neue angepasste Sorten. Aber auch die Kommunen stehen in der Pflicht, denn eine weitere Versiegelung durch die voranschreitende Ausweisung neuer Baugebiete reduziert die Grundwasserneubildung nachhaltig. Der Schutz des Grundwassers ist für uns alle überlebensnotwendig, so der BN abschließend.

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