Würzburg – Der Stadtrat hatte im Mai 2018 den Durchführungshaushalt der Landesgartenschau Würzburg 2018 mit Gesamtausgaben von rd. 14,22 Mio. € und Einnahmen von rd. 10,97 Mio. € beschlossen und damit ein Defizit von rd. 3,25 Mio. € festgelegt. Dieser Rahmen wird nun nach der vorläufigen Planbilanz überschritten.
Die Ursachen sind hier laut Preissemitteilung der Landesgartenschau unter Anderem höhere Kosten für die beschlossenen Maßnahmen zur Nachsteuerung und wegen der Witterung z.B. zur zusätzlichen Bewässerung. Hauptursache sind jedoch die geringeren Einnahmen, die rund 2,86 Mio. € niedriger als geplant liegen.
In Summe führen die Erhöhung der Ausgaben um 0,63 Mio. € und die Verminderung der Einnahmen um 2,86 Mio. € zu einer Erhöhung des Defizits von 3,25 Mio. € auf 6,74 Mio. €, inklusive der 1,7 Mio. € Personalkosten der Stadt Würzburg. Damit beläuft sich das reine Defizit für die Veranstaltung Landesgartenschau auf ca. 5 Mio. €. Dieser Eigenanteil der Stadt Würzburg ist vor allem im Rahmen der Jahresrechnung 2018 und des Haushaltes 2019 zu tragen und zu verarbeiten.
Der Stadtrat wurde über den finanziellen Stand im Investitionshaushalt zur Dauerparkanlage vierteljährlich über die Quartalsberichterstattung für Großprojekte informiert. Das im Stadtrat verabschiedete Budget mit Ausgaben von rd. 18 Mio. € wird nach derzeitigem Stand eingehalten. Beider Stadt Würzburg verbleibt ein Eigenanteil von ca. 8,5 Mio. €. Dieser hat sich im Vergleich zum ursprünglich veranschlagten Budget von 2014 durch eine um ca. 5,1 Mio. € höhere Förderung um den gleichen Betrag vermindert.
Der Aufsichtsrat hat jederzeit die ihm zugewiesene Überwachungs- und Beratungsfunktion für die Geschäftsführung wahrgenommen. In einer dichten Sitzungsfolge von vier bis sechs Sitzungen im Jahr wurden im Rahmen der festgelegten Rollenverteilung in Gesellschaftsvertrag und Geschäftsordnung die Konzeption und die Finanzierung der Dauerparkanlage und der halbjährigen Veranstaltung der Landesgartenschau in 2018 überwacht. Dabei wurden gerade, als Nachsteuerungsbedarf erkennbar war, im Sommer 2018 zwei Sondersitzungen des Aufsichtsrates durchgeführt, um Maßnahmen mit dem Ziel der Steigerung der Besucherzahlen zu diskutieren und zu beschließen. Dabei wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Marketings und des Erwartungsmanagements, der Mobilität im Gelände (vor allem „LGS-Bähnchen“) und der Ausstellungsbeiträge (vor allem Ausweitung Sommerflor) beschlossen.
Als Antwort auf Stadtrat Raimund Binders Anfrage kann Folgendes festgestellt werden: Über 40 Einzelmaßnahmen wurden auf Mach- und Finanzierbarkeit diskutiert – vom Sonnenschirm, über die Beauftragung einer externen Social-Media-Agentur bis zu zusätzlichenPflanzenattraktionen wurden diese auch umgesetzt. Insbesondere wurde zur Vermittlung und Heranführung an die speziellen Themen der Landesgartenschau in der Stadtmitte ein Infostand eingerichtet und die Besucher auf dem Landesgartenschaugelände an den besucherstarken Wochenenden mit sogenannten Scouts empfangen. Das rein wirtschaftliche Ergebnis der Durchführung der Gartenschau ist von dem der Stadt Würzburg nicht zu trennen. Das bedeutet, die Schlussabrechnung kann vermutlich im Januar nächsten Jahres vorgelegt werden. Erst dann kann von einem verlässlichen wirtschaftlichen Ergebnis gesprochen werden.