Theaterpreis 2011 geht an Caroline Matthiessen -  wuerzburg24.com

Theaterpreis 2011 geht an Caroline Matthiessen

Würzburg – Im festlichen Rahmen des Konzertes zum Jahreswechsel am 30. Dezember im Großen Haus des Mainfranken Theaters Würzburg, hat der Theater- und Orchesterförderverein, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Bruno Forster, zum 13. Mal den mit 3.000 Euro dotierten Theaterpreis Würzburg verliehen. Der Preis wurden von der Sparkassenstiftung Würzburg gestiftet.

Erneut konnten durch die Spende von zwei Mitgliedern des Theaterfördervereins, die ungenannt bleiben möchten, wiederum ein Sonderpreis, dotiert mit 1.000 Euro an eine Künstlerin vergeben werden.

Der Theaterpreis Würzburg wurde im Jahre 1995 vom Theater- und Orchesterförderverein Würzburg ins Leben gerufen. Mit ihm wird jährlich eine Künstlerin oder ein Künstler des Mainfranken Theaters ausgezeichnet, die oder der sich durch ihr bisheriges Wirken an diesem Hause durch eine exzellente künstlerische Leistung ausgezeichnet und Überdurchschnittliches geleistet hat.

Mit einem Sonderpreis zollt der Förderverein in diesem Jahr einer Künstlerin Anerkennung und Dank, die in den vergangenen Jahren ganz wesentlich zum künstlerischen Erfolg dieses Hauses beigetragen hat. Der Preis wird für eine herausragende schauspielerische Leistung vergeben.

Mit ihrer Entscheidung würdigt die Jury eine Künstlerin, die seit der Spielzeit 2005/06 ihr großes und vielseitiges Talent in einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Rollen an diesem Hause eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. „Mit der Zuerkennung des Theaterpreises würdigt die Jury eine Künstlerin, eine Tänzerin, die durch ihre breite Ausdruckspalette, ihr Temperament, ihre Ausdrucksstärke und ihre tänzerischen Fähigkeiten beeindruckt, eine Tänzerin mit großer Körperspannung und doch gleichzeitig von anmutiger Ausstrahlung und tänzerischer Grazie“, so Laudator Bruno Forster in seiner Preisrede.

Caroline Matthiessen wurde in Nürnberg geboren und wuchs in Heidelberg auf. Nach ihrem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main unter der Leitung von Egbert Strolka arbeitete sie von 1995 – 1998 mit der „Jungen Ballettkompanie Hessen“ unter anderem mit James Sutherland und als Gast beim Hessischen Staatstheater Wiesbaden mit Ben van Cauwenbergh. Seit August 1998 war sie am Theater der Stadt Bielefeld in zahlreichen Choreografien von Philip Lansdale, unter anderem als Ophelia in „Hamlet“, Swanilda in „Coppèlia“ und Odette/Odile in „Schwanensee“. Im Dezember 2004 choreographierte sie ihr erstes Ballett „Er.wachsen“ für ‚Junge Choreographen‘.

Von Caroline Matthiessen konnte man in den letzten Jahren in der Presse regelmäßig lesen, sie sei „eine wahre Augenweide“, „bezaubernd“, von „anmutiger Ausstrahlung und tänzerischer Grazie“, eine Künstlerin, deren „Anmut und graziöses Wesen jedes Stück zu einem Erlebnis“ werden lässt, wie Laudator Bruno Forster berichtet.

Sie war unter anderem in den Choreografien von Ballettdirektorin Anna Vita als Gerda in „Andersens Welt“, als Emily in „Die Rattenfalle“, als Julia in „Romeo und Julia“, als die Schneeeule in „Der Nussknacker“ und als Mädchen in „Der Tod und das Mädchen“ auf der Bühne zu erleben. Ferner wirkte sie in Mozarts „Requiem!!“ in der Choreografie von Birgit Scherzer und im Ballettabend von Anna Vita, Ralf Rossa und Youri Vámos „Virtuosi“ unter anderem im Teil „Amadeus“ in der Choreografie von Ralf Rossa als Constanze mit.

Am 28. September 2008 wurde ihre Choreografie „Verklärte Nacht“ im Rahmen der Produktion „Körperklänge“ in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters uraufgeführt. Ebenso hatte sie in der Spielzeit 2008/09 Premiere in Anna Vitas Uraufführung „Das Bildnis des Dorian Gray“ in der Titelrolle.

Im Juli 2002 wurde sie von der Zeitschrift ‚Theater-Pur‘ zur besten Nachwuchstänzerin gewählt, im Dezember 2006 erhielt sie den Förderpreis des Theaterfördervereins des Mainfranken Theaters Würzburg und im September 2008 wurde sie von Staatsminister Thomas Goppel mit dem bayerischen Kunstförderpreis 2008 für junge Künstler ausgezeichnet.

In der Spielzeit 2010/11 war Caroline Matthiessen in der Wiederaufnahme von „Lucidor“, in der Uraufführung „Die sieben Todsünden“ sowie als Lucy in „Dracula“ zu sehen. In der Spielzeit 2011/12 ist sie ab dem 24. September als Sarastros Mutter in „Dyskolos – Der Menschenfeind“ zu erleben. Ab dem 21. Januar wirkt sie als Desdemona in Anna Vitas Balletturaufführung „Othello“. Die Jury war einstimmig der Überzeugung, dass die Schauspielerin Maria Brendel für die grandiose schauspielerische Leistung als Magd Zerline mit einem Sonderpreis gewürdigt werden sollte.

Nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin in Leipzig absolvierte Maria Brendel ihr Schauspielstudium an der renommierten Ernst-Busch-Schule in Berlin. Ihr erstes Engagement trat sie im brandenburgischen Schwedt an und war dort gleich in den großen klassischen Frauenrollen auf der Bühne zu erleben, wie Schillers Maria Stuart, Alkmene in „Amphitryon“ von Heinrich von Kleist, Hedda Gabler von Ibsen oder auch das Lämmchen in Hans Falladas „Kleiner Mann was nun“ in der Bearbeitung von Tankred Dorst.

Von 1993 – 1996 war sie an den Freien Kammerspielen in Magdeburg engagiert und spielte dort unter anderem Elektra in „Orestobsession“ von Stefan Schütz, Brünhild in den „Nibelungen“ von Volker Braun oder Polja in „Zement“ von Heiner Müller. Ein Gastspiel führte sie nach Basel, wo sie in der Rolle der Marie in „Der Tote“ von George Bataille zu erleben war.

Von 1997 bis 2003 spielte sie in zahlreichen Produktionen am Theater 89 in Berlin, z. B. in Marie Luise Fleißers „Tiefseefisch“ in der Regie von Gabi Heinz und in weiteren Produktionen von Theatergründer Hans Joachim Frank.

Seit der Spielzeit 2008/09 ist sie festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater Würzburg und gab ihr Debüt als Mutter im Songprojekt „Love Revolution“. Weiterhin war sie in Brechts „Dreigroschenoper“ als Mrs. Peachum zu sehen, sowie in der Industrial Soap Opera „Tanzen!“ von Fritz Kater als Inga und in Maxim Gorkis „Die Kleinbürger“ als Tatjana.

Als Klytaimnestra war sie in Aischylos „Orestie“ in der Spielzeit 2009/10 zu erleben. In Arthur Millers „Die große Depression“ spielte sie die Rolle der Rose Baum. Ferner war sie im Musical „Goscior – der Zwischenweltler“ zu erleben so wie in dem Pflegeheimdrama, „Verzeihung, ihr Alten, wo finde ich Zeit, Liebe und ansteckenden Irrsinn?“ als Frau Frauke.

In der Spielzeit 2010/11 übernahm sie die Rolle der Frau Brigitte in Kleists „Der zerbrochne Krug“. Ferner wirkte Maria Brendel in „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ als Mutter mit und hatte am 7. Mai 2011 in ihrem Soloabend „Die Erzählung der Magd Zerline“ nach Hermann Broch in der Regie von Intendant Hermann Schneider Premiere. „Mit einer grandiosen Leistung verleiht die Schauspielerin Maria Brendel der Magd Zerline im gleichnamigen Kammerstück Konturen, die unter die Haut gehen, die ergreifen und gleichzeitig faszinieren, die den Theaterabend zu einem nachhaltigen Erlebnis werden lassen“, so Bruno Forster in seiner Preisrede.

Dank ihrer ausdrucksstarken Stimme ist sie regelmäßig als Synchronsprecherin in Berlin und Leipzig tätig, ferner als Sprecherin für Hörbücher sowie bei MDR Klassik. Ebenso wirkte sie bei den Berliner Krimitagen als Moderatorin und Sängerin und gestaltete szenische Lesungen gemeinsam mit dem Krimiautor KY. Auch in einigen Kino- und Fernsehproduktionen wirkte Maria Brendel bereits mit. So in der erfolgreichen Krankenhausserie der ARD „In aller Freundschaft“, an der Seite von Katharina Thalbach in der Sat.1 Produktion „Deadline“ (Regie: Thorsten Schmidt) und im als „bayerischer Tom Sawyer“ bezeichneten Kinofilm „Toni Goldwascher“ in der Regie von Norbert Lechner.

In der Spielzeit 2011/12 ist sie unter anderem in der Schauspieluraufführung „Kein schöner Land! Ein Heimatabend“, in Heinrich von Kleists „Das Erdbeben in Chili“, in Lessings „Emilia Galotti“ und ab April 2012 in der Wiederaufnahme von „Die Erzählung der Magd Zerline“ zu erleben.

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