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Stadt Würzburg verleiht Kulturmedaillen an drei ehrenamtliche Projekte

Würzburg – Die Stadt Würzburg verleiht in diesem Jahr drei Kulturmedaillen, mit denen sie ehrenamtlichen und gesellschaftlich engagierten Personen und Gruppen für langjährige Arbeit dankt und öffentliche Anerkennung zeigt. Ausgezeichnet werden: 1. die Betreiber des Central Programmkinos e. G., 2. die ehrenamtlichen Führerinnen und Führer des jüdischen Museums Shalom Europa und 3. die Komparserie des Mainfranken Theaters.

Central Programmkino e. G.

Nach der überraschenden Ankündigung der Schließung des Corso-Kinos im Juli 2009 sammeln Anhänger des Programmkinos in rund drei Wochen 2.700 Unterschriften, die sie der Stadtspitze übergeben. Daraus entwickelt sich im Frühjahr 2010 eine rund zwölfköpfige Arbeitsgruppe, die aus Vertretern verschiedener Berufsgruppen besteht (Architekten, Hochschullehrer, Kinoverleiher, Rechtsanwälte etc.) und die Gründung einer Genossenschaft vorantreibt. Anfangs wurden Filmveranstaltungen wechselweise noch im Theater Chambinzky, Theater Ensemble, Theater am Neunerplatz, und im Plastischen Theater Hobbit durchgeführt, die auf großen Zuspruch trafen.

Mehrere Versuche, einen geeigneten Standort zu finden, führen zu keinem Ergebnis. Als einziges Objekt bleibt die Aula des ehemaligen Mozart-Gymnasiums, bei dem mit dem geringsten Aufwand ein bespielbares Kino entstehen kann. Im September 2010 wird die Genossenschaft gegründet, die seit 20. September aus einem arbeitsfähigen Vorstand und Aufsichtsrat besteht. Die Vertragsverhandlungen mit der Stadt führen am 13. September 2010 zu einem Abschluss. Der Genossenschaft „Programmkino Würzburg“ wird erlaubt, die notwendigen Vorbereitungen für einen Start der Vorführungen ab November 2010 in der Aula des Mozart-Gymnasiums in Angriff zu nehmen.

Seither konnte das Programm CENTRAL sehr schnell die empfindliche Lücke im cineastischen Angebot füllen und sein Programmangebot erweitern, das sehr häufig mit aktuellen kulturellen Themen der Stadt abgestimmt wird und diese filmisch begleitet. Auch für andere Kulturveranstaltungen öffnet das Kino bei Bedarf gern seine Türen. Schon jetzt muss sich die Genossenschaft nach einem weiteren Kinoraum umsehen. Getragen und durchgeführt wird das Programmkino CENTRAL von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

Ehrenamtliche Führerinnen und Führer des jüdischen Museums Shalom Europa

Schon in den Jahren 2006 und 2008 hatten sich 101 Personen gemeldet, die bereit waren, im Museum Shalom Europa ehrenamtlich Führungs- und Aufsichtstätigkeiten zu übernehmen. Viele von ihnen hatten schon am Thoraprojekt von Prof. Dr. Karlheinz Müller teilgenommen und sich zu SynagogenführerInnen ausbilden lassen; zudem beteiligten sie sich am hebräischen Sprachkurs „Wir lesen von rechts nach links“. In den Jahren 2006 und 2008 schulte er sie dann jeweils zwei Monate als MuseumsführerInnen, an deren Ende schriftliche Prüfungen stattfanden und sie bei erfolgreichem Abschluss berechtigten, im jüdischen Museum Führungen durchzuführen, die in verschiedenen Sprachen angeboten werden.

Somit führen seit der Eröffnung des Museums 2006 besagte Personen durch Museum und Synagoge und erläutern jüdische Religion, insbesondere wie sie in Würzburg und Unterfranken seit Jahrhunderten gelebt wurde. Das Museum ist in seiner besonderen Stellung als Lehrhaus konzipiert für Juden und Christen, in dem man sich über die Grundlagen und Inhalte des Judentums sowie über die dort aufbewahrten „Grabsteine aus der Pleich“ informieren kann.

Komparserie des Mainfranken Theaters

Da es schon seit Jahren keinen Statistenführer mehr gibt, ist die Komparserie des Mainfranken Theaters eine feste Personengruppe und mittlerweile für das Haus unentbehrlich geworden. Bedingt durch Personalmangel übernehmen die Komparsen zwischenzeitlich in allen Sparten schauspielerische und tänzerische Aufgaben, schieben Kulissen oder füllen die Bühne. Teilweise sind es vier Vorstellungen pro Woche, die Proben kommen noch dazu – und all das machen die erwachsenen wie auch viele jugendliche Statisten neben ihrer beruflichen Tätigkeit. Erstaunlich ist das treue Engagement der Mitglieder in der Komparserie, die teilweise seit über 20 Jahren fest zum Hause gehören und mitunter auch für eine neue Statistengeneration gesorgt haben.

Die Verleihung der Kulturmedaillen wird im Rahmen einer öffentlichen Festveranstaltung im Herbst des Jahres im Ratssaal des Rathauses erfolgen.

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