Würzburg – Mit einer Abgabe in Höhe von zwei Euro pro Semester sollen Würzburgs Studierende künftig freien Eintritt zu den Veranstaltungen des Mainfranken Theaters erhalten.
Damit eine entsprechende Rahmenvereinbarung möglichst schon zum Sommersemester 2018 geschlossen und das „Semesterticket Theater“ Realität werden kann, haben sich bereits 3.400 Studenten in einer noch bis zum 4. Dezember laufenden Unterschriftenaktion dafür ausgesprochen. Den Endspurt der Petition bewirbt das Mainfranken Theater mit einem zweiten Probelauf zum „Semesterticket Theater“.
Zwei Euro pro Semester, als obligatorische Abgabe für alle ordentlich eingeschriebenen Studierenden der drei Hochschulen Würzburgs, könnten künftig am Mainfranken Theater zum freien Eintritt ins Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Konzert berechtigen. Klingt einfach – und ist es auch. Denn das Besondere an der geplanten Regelung – gerade im Vergleich zu bereits bestehenden Vergünstigungsmodellen oder Marketing- und Sonderaktionen für Studierende – ist es, dass es praktisch kein Kleingedrucktes gibt.
Das heißt: keine Beschränkung auf ausgewählte Vorstellungstermine und Produktionen, keine Ausnahme von Premieren, keine Festlegung auf eine bestimmte Platzwahl, keine Reduktion auf Restkarten an der Abendkasse. Stattdessen werden in jeder Vorstellung insgesamt fünf Prozent der zur Verfügung stehenden Plätze für die Studierenden als festes Kontingent über alle Preiskategorien hinweg reserviert. Übersteigt die Nachfrage dieses garantierte Platzangebot, so können kurzfristig auch weitere noch nicht verkaufte Karten an Studenten ausgegeben werden.
„Garantieren statt limitieren“
„Garantieren statt limitieren, ist das dahinter stehende Prinzip“, sagt Markus Trabusch, Intendant am Mainfranken Theater. Und Dirk Terwey, Kaufmännischer Geschäftsführer, ergänzt: „Das Modell baut Barrieren ab, und der Solidarbeitrag ist fair kalkuliert und für alle erschwinglich.“
Wie gut das Prinzip „Semesterticket Theater“ funktionieren kann, hat das Mainfranken Theater bereits im November erprobt: Für vier Vorstellungen hatte es Freikarten für Studierende versprochen. Doch obwohl die Nachfrage das vorab für diese Aktion reservierte Angebot zum Teil überstieg, musste niemand nach Hause geschickt werden. „Jedem Studierenden, der ein Ticket haben wollte, konnte auch eins angeboten werden“, freut sich Trabusch.
Blaubart – – Sacre im Dezember kostenfrei
Aufgrund dieses Erfolges unternimmt das Mainfranken Theater zum Endspurt der Unterschriftenaktion einen weiteren Probelauf für das „Semesterticket Theater“: Würzburgs Studierende können die Dezembervorstellungen des aktuellen Opern- und Ballettdoppelabends Blaubart – – Sacre unter Vorlage ihrer gültigen Immatrikulationsbescheinigung beziehungsweise ihres Studentenausweises kostenfrei besuchen. Die Eintrittskarten sind vor dem jeweiligen Vorstellungsbeginn ab 19 Uhr an der Abendkasse erhältlich. Die Termine sind am 7., 14., 22. und 25. Dezember. Die Aktion läuft, solange der Vorrat reicht – maximal 50 Plätze werden pro Termin vorab geblockt.
Die Unterschriftenaktion – im Detail kann dafür gestimmt werden:
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dass mit einer obligatorischen Abgabe in Höhe von zwei Euro pro Semester und Student/in allen Würzburger Studierenden grundsätzlich freier Eintritt ins Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Konzert gewährt wird
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dass das Mainfranken Theater dafür in jeder Vorstellung Platzkapazitäten in allen Preiskategorien zur Verfügung stellt
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dass für die Studierenden ein Mindestkontingent in Höhe von fünf Prozent der Sitzplätze reserviert wird und bis drei Tage vor der Vorstellung abgerufen werden kann
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dass das Mainfranken Theater nach seinen Möglichkeiten und der Auslastung entsprechend versucht, auch weitere, nicht verkaufte Tickets zur Verfügung zu stellen
Die Unterschriftenaktion läuft bis einschließlich 4. Dezember 2017 und ist über diesen Link erreichbar: openpetition.de/!TheaterWue. Abstimmungsbögen liegen außerdem im Mainfranken Theater im Kassenfoyer aus.
Bild: Semesterticket: Endspurt für Unterschriftenaktion „Lust auf Theater“ (Foto: Mainfranken Theater Würzburg)