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Peter C. Ruppert-Preis für den Vorzeigekünstler Heijo Hangen

Würzburg – Den Peter C. Ruppert Kunstpreis für Konkrete Kunst in Europa hat die Stadt Würzburg dem 1927 geborenen Künstler Heijo Hangen für sein in den vergangenen sechs Jahrzehnten entwickeltes malerisches Werk verliehen. „Er ist ein Vorzeigekünstler der Konkreten Kunst“, betonte Peter C. Ruppert, der mit seiner Stiftung den mit 15.000 Euro dotierten Preis stellt.

Hangen, der den Preis aus privaten Gründen nicht persönlich entgegennehmen konnte, habe durch die Einführung von Flächenmodulen eine Pionierleistung in der Konkreten Kunst erbracht. Und trotzdem habe er sich nie in den Vordergrund gestellt, sondern sei immer bescheiden und zurückhaltend gewesen. Hangens Kunst sei für moderne Eventkultur nicht gemacht, bestätigte Hangens Freund Eberhard Fiebig. Laudator Hans-Peter Riese würdigte in seiner Rede Hangens Arbeitsweise, die er konsequent über ein halbes Jahrhundert entwickelte.

Hangen entwickelte als Maler sein ganz spezielles Bildsystem der geometrischen Flächeneinteilungen mit Hilfe von Modulen. Die Umsetzung seines streng durchgehaltenen Konzeptes zeigt eine höchst lebendige Abfolge von Bildern unterschiedlicher Formate, Proportionen und reicher Farbigkeit. In seiner künstlerischen Arbeit geht es Hangen weniger um das Einzelbild, sondern um die Arbeit in Reihen und Variationen. Daraus hat er für sich das Prinzip der „zeitversetzten Bildkombinationen“ entwickelt. Mit Hilfe dieses Prinzips können die Werke unterschiedlicher Schaffensphasen zu stimmigen Ensembles kombiniert und als Gesamtkunstwerk präsentiert werden.

„Die Jury hat einstimmig beschlossen, Heijo Hangen den Preis für sein in sechs Jahrzehnten konsequent entwickeltes malerisches Werk im Geiste der Konkreten Kunst zukommen zu lassen“, betonte auch Oberbürgermeister Georg Rosenthal. Mit der Vergabe dieses Preises rücke auch die Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa wieder inden Blickpunkt. Die Sammlung, in der eine Reihe von Hangens Werken zu sehen sind, suche europaweit ihresgleichen, sei an Qualität und Dichte einzigartig und lebendig, bedankte sich Rosenthal beim Würzburger Ehrenbürger Peter C.Ruppert für seine Dauerleihgabe. „Diese Sammlung ist ein Monolith in unserer Kulturstadt“, unterstrich Würzburgs Kulturreferent Muchtar Al Ghusain die Bedeutung der Kunstsammlung für die mainfränkische Stadt. Die Sammlung Peter C.Ruppert – Konkrete Kunst in Europa befindet sich seit 2002 im Museum im Kulturspeicher in Würzburg.

Die Sammlung wurde von Peter C. Ruppert und seiner Frau Rosemarie zusammengetragen. Sie umfasst rund 370 Werke von Künstlern der Konkreten Kunst ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Europa, darunter der jetzt ausgezeichnete Heijo Hangen, Hans Arp, Max Bill,Anthony Caro, Günter Fruhtrunk, Auguste Herbin, Richard Paul Lohse, François Morellet, Bridget Riley und Victor Vasarely. Schwerpunkte der Sammlung liegen auf der Schweiz nach 1945 und auf der „Abstraction Geometrique“ in Paris. Die Sammlung wird ständig erweitert.
 
Der Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa wird alle drei Jahre in Würzburg verliehen. Im Würzburger Museum im Kulturspeicher ist mit der Sammlung Peter C. Ruppert eine Sammlung an Konkreter Kunst ausgestellt, die europaweit als einzigartig gilt. Als erster Künstler hat vor drei Jahren François Morellet den Kunstpreis entgegengenommen.

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