Dr. Erich Schneider übernimmt zum 1. Januar 2016 das Amt des Gründungsdirektors für das zukünftige Fränkische Landesmuseum. Dies wurde am Freitag auf der Festung Marienberg bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
„Mit Dr. Erich Schneider konnten wir für die Gesamtleitung des Mainfränkischen Museums einen ausgewiesenen Museumsfachmann gewinnen. Er ist mit dem Forschungsstand in der fränkischen Landesgeschichte ebenso wie mit der Würzburger Stadtgeschichte bestens vertraut und in Franken fest verwurzelt“, erklärte Staatssekretär Bernd Sibler. „Als Gründungsdirektor fällt ihm die Schlüsselrolle beim Übergang des Mainfränkischen Museums in das Fränkische Landesmuseum zu. Seine Aufgabe wird es vor allem sein, ein Museumskonzept zu entwickeln, das die fränkische Geschichte und Identität lebendig vermittelt.“
„Museum für Franken“
Das Mainfränkische Museum, das derzeit vom Zweckverband Mainfränkisches Museum Würzburg getragen wird, soll zum 1. Januar 2017 an den Freistaat übergehen. Damit verbunden ist eine Weiterentwicklung der Einrichtung zum „Museum für Franken“. Der Zweckverbandsvorsitzende Schuchardt betonte: „Erich Schneider ist für die bevorstehenden, anspruchsvollen Aufgaben die Idealbesetzung. In außerordentlichem Maße hat er durch seine inzwischen Jahrzehnte andauernde Arbeit für die unterfränkische Kulturlandschaft seinen Namen fest positioniert. Wir freuen uns, dass wir Dr. Schneider für uns gewinnen konnten.“
Konzept für neues Landesmuseum auf der Festung
Bei der Ausarbeitung des Konzepts stehen dem zukünftigen Gründungsdirektor der Verein der „Freunde des Mainfränkischen Museums“ sowie die Kommission fränkischer Landeshistoriker zur Seite. Dr. Schneider erklärte mit Blick auf seine Aufgabe: „Das bedeutende Mainfränkische Museum Würzburg in ein Fränkisches Landesmuseum überführen und neu konzipieren zu dürfen, betrachte ich persönlich als eines der reizvollsten Unternehmen, das zur Zeit für einen Museumsmann zu vergeben ist. Ich danke daher zunächst für das mir erwiesene Vertrauen. Im Wissen um eine große Herausforderung stelle ich mich dieser Aufgabe als Gründungsdirektor sehr gerne. Gemeinsam mit Frau Dr. Lichte und dem ganzen Team des Mainfränkischen Museums freue ich mich darauf, im Zusammenwirken mit den politisch Verantwortlichen sowie allen damit befassten Fachleuten ein Konzept zu erarbeiten, an dessen Ende in nicht allzu ferner Zukunft das neue Landesmuseum auf der Festung Marienberg in Würzburg stehen wird.“
2012 hatte die Bayerische Staatsregierung beschlossen, dass in jedem Regierungsbezirk ein staatliches Museum beheimatet sein soll. In Unterfranken wird dies das Mainfränkische Museum sein. „Mit dem Übergang in die Trägerschaft des Freistaates Bayern ist nicht nur ein neues Museumskonzept vorgesehen, sondern auch die grundlegende Sanierung der Festung Marienberg. Beide Initiativen werden dazu beitragen, das Würzburger Wahrzeichen noch attraktiver und besucherfreundlicher zu machen!“, so Bernd Sibler abschließend.
Dr. Erich Schneider, 1954 in Kitzingen geboren, begann nach einem Studium der Kunstgeschichte, Vor- und Frühgeschichte und Historischer Hilfswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 1981 bei den Städtischen Sammlungen Schweinfurt. 1990 übernahm er deren Leitung. Seit 1991 ist er zudem Leiter des Kulturamtes Schweinfurt, seit 2004 auch Heimatpfleger der Stadt Schweinfurt. Schneider ist wissenschaftlicher Leiter der Gesellschaft für fränkische Geschichte sowie ordentliches Mitglied der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen zur deutschen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie zur Architektur- und Kunstgeschichte Frankens vor allem vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.
Das Bild zeigt Dr. Erich Schneider (vorne Mitte) nach der Vertragsunterzeichnung mit – von links – Oberbürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbandes Mainfränkisches Museum Christian Schuchardt, MdL Oliver Jörg, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Wissenschafts- und Kunststaatssekretär Bernd Sibler sowie Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. (Foto: Christian Weiß)