Die Morelli-Bank – eine Zierde des Steinbergs wurde restauriert -  wuerzburg24.com

Die Morelli-Bank – eine Zierde des Steinbergs wurde restauriert

Würzburg – Wie der 1. Vorsitzende des Verschönerungsvereins Würzburg e.V. Stadtrat Willi Dürrnagel mitteilt, ist die Morelli-Bank im Bismarckwäldchen in den letzten Tagen aufwändig restauriert worden und stellt nun wieder eine „Zierde des Steinbergs“ dar.  Mehrere tausend Euro war es dem Verschönerungsverein wert, dieses praktische Schmuckstück durch den Würzburger Restaurator und Kirchenmalermeister Dennis Apel ausbessern zu lassen.

Die Muschelkalk-Steinbank wurde durch Überarbeitung, Reinigung mit Dampfstrahlgerät, erneuern der Fugenbereiche und ausrichten der Treppenstufen in einen Zustand gebracht, der nun wieder zum Verweilen einlädt. Die vier Blockstufen und die zwei Stirn-Steinteile wurden neu verankert und größere Steinfehlstellen wurden ergänzt. Ausragend ist links das Würzburger, rechts das Fränkische Wappen zu sehen.

Blick von der Morelli-Bank über die Lichtung im Bismarckwäldchen auf die Stadt. (Foto: Willi Dürrnagel)
Blick von der Morelli-Bank über die Lichtung im Bismarckwäldchen auf die Stadt. (Foto: Willi Dürrnagel)

Die Morelli-Bank, als steinerne, architektonisch gestaltete und mit bildnerischem Schmuck  in einem großen Halbrund geschaffene Ruhebank in der Steinbergsanlage,  wurde etwa 150 Meter vom Bismarcksturm entfernt 1907 zu Ehren des Kaufmanns Franz Morelli errichtet. Franz Morelli, gestorben am 6. Juni 1905, war der Spross einer alten Würzburger Familie. Er hatte dem Verschönerungsverein Würzburg als Vermächtnis die für damalige Verhältnisse enorme Summe von 33 000 Mark hinterlassen. Außerdem hatte er der Stadt Würzburg für wohltätige Zwecke 100 000 Mark zugewendet, mit der Bestimmung, dass nach dem Ableben eines Bruders von Franz Morelli eine wohltätige Stiftung unter dem Namen Franz-Morelli-Stiftung zu gründen sei. Die Bestimmung des Zweckes der Stiftung überließ er „der Weisheit der zufälligen Stadtväter“, doch „müsse derselbe ein wohltätiger sein und dürfe kein religiöses Gepräge haben, so dass kein Angehöriger irgend einer Religionsgemeinschaft ausgeschlossen werde“. Im Juli 1912 übernahm die Stadt die Stiftung und bestimmte die Zinsen der „Jugendfürsorge“. Weiter vermachte Morelli dem Kreisblindeninstitut und  der Kreistaubstummenanstalt je 33 000 Mark. Im Gedächtnis an den Stifter hat der Stadtrat im Jahre 1921 einer neuen Straße im Stadtteil Grombühl den Namen Morellistraße gegeben.

Eine Tafel an der Rückenlehne der Bank trägt folgende Inschrift: „In Dankbarkeit weiht Bank und Platz seinem Wohltäter Franz Morelli der Verschönerungsverein, 1907“. Die Festrede zur Enthüllung des Denkmals am Peter- und Paulstag hielt Kreisarchivar Sebastian Göbl. Er hob darin insbesondere Morellis „Geist echter Menschenliebe und goldenen Bürgersinn“ hervor. Er betonte: „Auf den Höhen des Steinbergs, wo er so oft in freier Natur Erholung gesucht und gefunden hat, mag der Gedanke und der Wille zu dieser großartigen Schenkung, der bedeutendsten, die der Verein seit seinem Bestehen zu verzeichnen hat, in ihm feste Form angenommen haben.“

Vor der Bank erstreckt sich eine Lichtung, die den herrlichen Blick über die Altstadt freigibt. Auf der Wiese sind Sitzbänke und Kinderschaukeln aufgestellt.  Ein Treffpunkt vieler Würzburger, der jetzt wieder durch die Restaurierung der Bank zum Verweilen einlädt.

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