Vor 150 Jahren – am 18. Oktober 1866 – starb der Japanforscher Philipp Franz von Siebold. Eine Ausstellung im Oberen Foyer des Rathauses würdigt das Leben und Wirken dieses außergewöhnlichen Würzburger Forschers.
„Siebold hat eine Brücke zwischen Deutschland und Japan gebaut, die heute noch trägt“, betonte Kommunalreferent Wolfgang Kleiner bei der Eröffnung der Ausstellung. Siebold wuchs in einer bedeutenden Würzburger Gelehrtenfamilie auf und hatte in Heidingsfeld als Arzt praktiziert, bevor er 1823 nach Japan aufbrach.
Siebold machte westliches Wissen bekannt
In Japan machte er westliches Wissen bekannt und seine Schüler trugen dazu bei, das Land in die Moderne zu führen. In Europa verbreitete er erstmals umfassende Kenntnisse über Japan und gilt damit als Begründer der deutschen Japanologie. „Er verwirklichte einen Dialog der Kulturen, den Offenheit und Respekt prägen“, so Kleiner: „Durch seinen Einsatz für ein friedliches Miteinander der Kulturen wurde er zu einem Pionier der Völkerverständigung zwischen Europa und dem fernen Osten.“
Städtepartnerschaft mit Otsu seit 1979
Zwischen beiden Ländern baut auch die Städtepartnerschaft Würzburgs mit Otsu seit 1979 sowie die Städtefreundschaft mit Nagasaki eine Brücke. Die Würzburger Siebold-Gesellschaft trägt auch wesentlich dazu bei, die Beziehung der Stadt Würzburg mit Nagasaki wie auch mit Otsu auf der bürgerlichen Ebene immer wieder neu mit Leben zu erfüllen, würdigte Kleiner die Arbeit der Siebold-Gesellschaft, die auf dem Bürgerbräu-Gelände in der Zellerau ein eigenes Museum unterhält, das sich zu einer deutsch-japanischen Begegnungsstätte mit großer Ausstrahlung entwickelt hat.
Die Ausstellung, die von der Siebold-Gesellschaft zusammen mit dem städtischen Büro Würzburg International konzipiert wurde, ist bis zum 13. September zu den üblichen Öffnungszeiten im Rathaus zu sehen.
Bild: Kommunalreferent Wolfgang Kleiner, Vorsitzender Udo Beireis und das Ehepaar Klein-Langner. (Foto: Christian Weiß)