Würzburg – In ganz Unterfranken haben die Teams der Notfallseelsorge 2012 rund 450 Einsätze bewältigt. Fast immer ging es dabei um die Begleitung von Menschen, die in einer besonders schwierigen Lebenssituation waren oder einen Verwandten verloren hatten.
„Wichtig ist nicht, wer es tut, sondern dass es getan wird – und das zur rechten Zeit.“ So fasste Weihbischof Ulrich Boom die Aufgabe der Notfallseelsorge beim Treffen mit den Verantwortlichen der Notfallseelsorge- und Kriseninterventionsteams aus Unterfranken im Kilianshaus zusammen. Wie der evangelisch-lutherische Regionalbischof Christian Schmidt (Ansbach), der ebenfalls teilnahm, war er beeindruckt von der umfangreichen Arbeit der Notfallseelsorge in Unterfranken und von der selbstverständlichen Ökumene in dieser Aufgabe.
Die Zusammenarbeit in Unterfranken beschränkt sich nach Angaben der Notfallseelsorger nicht nur auf den innerkirchlichen Bereich, sondern umfasst auch die Fachkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes und anderer Rettungsorganisationen, die in die Arbeit der Psychosozialen Notfallversorgung mit einbezogen werden. „Sie ergänzen das kirchliche Angebot der Notfallseelsorger in einer guten Weise, da sie andere Erfahrungen und andere zeitliche Perspektiven in die gemeinsame Organisation einbringen“, sagten die kirchlichen Vertreter.
Ihre Unterstützung sei zum Beispiel unverzichtbar, wenn die kirchlichen Kräfte durch Gottesdienste gebunden sind. Zunehmend würden die Kräfte der Notfallseelsorge und der Krisenintervention durch spezialisierte Fachkräfte ergänzt, unter anderem dann, wenn es darum geht, Krisensituationen in Schulen zu bewältigen, oder bei der Begleitung von Einsatzkräften der Rettungsorganisationen.
Weitere Themen des Treffens waren Möglichkeiten der Entlastung für die Mitarbeitenden und die Zusammenarbeit mit den örtlichen Pfarrämtern. Die beiden kirchlichen Beauftragten Dekan Thomas Keßler (Bad Kissingen) und Kirchenrat Hanjo von Wietersheim (Iphofen) zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Treffens. Sie erklärten, den guten gemeinsamen Weg fortsetzen zu wollen.