So viele Menschen wie an keinem anderen Tag im Jahr besuchen an Allerheiligen die Gräber ihrer Verstorbenen und beten dort für diese. Der Ursprung dieses christlichen Fests geht zurück bis ins vierte Jahrhundert. Damals wurde – je nach Region – am 13. Mai, am Sonntag nach Pfingsten oder am Freitag nach Ostern der Märtyrer gedacht, also der Christen, die für ihren Glauben gestorben sind.
Ludwig der Fromme führte im neunten Jahrhundert in Frankreich den 1. November als Gedenktag ein. Inhaltlich verweist Allerheiligen auf das Osterfest: Gefeiert wird das neue, himmlische Leben, in das die Heiligen gelangt sind und das allen Christen verheißen ist. In der religiösen Praxis ist das Gedächtnis der Verstorbenen, das eigentlich erst am Allerseelentag begangen wird, dennoch Teil von Allerheiligen.
Traditionell nutzen viele Menschen den Feiertag für einen nachmittäglichen Besuch auf dem Friedhof. Die Gräber werden hierfür geschmückt und Lichter auf ihnen entzündet. An vielen Orten finden Gräbersegnungen statt, und es wird in Gemeinschaft auf dem Friedhof der Rosenkranz für die Verstorbenen gebetet.
Der Allerseelentag am 2. November verschwindet zunehmend aus der öffentlichen Wahrnehmung. Er geht zurück auf Abt Odilo vom französischen Kloster Cluny. Dieser setzte im Jahr 998 das Gedenken aller verstorbenen Gläubigen für alle seinem Kloster unterstellten Klöster auf diesen Tag an. Die Kirche empfiehlt, in der Zeit vom 1. bis zum 8. November besonders für die Verstorbenen zu beten.
Bild: So viele Menschen wie an keinem anderen Tag im Jahr besuchen an Allerheiligen die Gräber ihrer Verstorbenen und beten dort für diese. Der Ursprung dieses christlichen Fests geht zurück bis ins vierte Jahrhundert. (Foto: Hans Heindl / Pixelio.de)