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Gegen den Hass im Netz

Gegen den Hass im Netz

Beim Workshop „Hate Speech im Netz“ von youngcaritas erklärte Bildungsreferent Sebastian Zollner die Mechanismen von Hasskommentaren und Beleidigungen im Netz. (Foto: Julia Eyrisch / Caritas)

Würzburg – „Immer wenn eine Trennlinie gezogen wird zwischen ‚Wir’ und ‚Die Anderen’ und wenn die andere Gruppe dann auch noch abgewertet wird – dann geht es in Richtung Hate Speech.“ Auf diesen einfachen Nenner hat es der Anti-Hate-Speech-Trainer Sebastian Zollner vor Auszubildenden der Klara-Oppenheimer-Schule beim Workshop „Hate Speech im Netz – Die Kraft von Worten“ gebracht.

Die Veranstaltung fand im Würzburger Caritashaus statt und wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

Dass Hate Speech für die Auszubildenden der Fachrichtung Medienkaufleute Digital und Print ein lebensnahes Thema ist, wurde schnell deutlich. Sie alle sind bereits über Hasskommentare gestolpert. Das deckt sich mit einer Umfrage der Landesanstalt für Medien NRW, wonach rund 94 Prozent der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland schon Hass im Netz erlebt haben. „Dem allgegenwärtigen Hass im Netz wollen wir mit dem Workshop etwas entgegenstellen. Und wir wollen gemeinsam mit jungen Menschen Ideen sammeln, wie man sich online für Zivilcourage einsetzen kann“, sagten die Organisatorinnen von youngcaritas, Johanna Stirnweiß und Esther Schießer.

Anhand von konkreten Beispielen, wie dem rassistischen Shitstorm gegen die Topmodel-Kandidatin Aminata im Jahr 2014, erfuhren die Auszubildenden, dass in bestimmten Fällen auch ein Bananen-Emoji Hate Speech sein kann, genauso wie bearbeitete Fotos, Musikvideos oder Statements von Politikern mit diskriminierenden Aussagen über eine bestimme Gruppe.

Dabei könne man in manchen Fällen durchaus rechtliche Schritte einleiten, erklärte Zollner. Von Beleidigung, Bedrohung, Verleumdung, übler Nachrede, Beschimpfung religiöser Bekenntnisse bis Volksverhetzung reiche die Spanne der rechtlichen Mittel gegen Hate Speech.

Wichtig sei es aber vor allem, dass man – auch online – aufmerksam sei gegenüber Hass jeder Art, hob Zollner hervor. Dementsprechend fiel die „Hausaufgabe“ für den Folgeworkshop „Counter Speech – gegen den Hass“ im Mai aus: Die Auszubildenden sollen Screenshots von diskriminierenden Kommentaren oder Fotos machen, die in ihren Social-Media- Kanälen auftauchen. Angemessene Reaktionen auf diese konkreten und alltäglichen Beispiele von Hate Speech werden dann beim nächsten Workshop besprochen.

youngcaritas gehört zum Caritasverband und organisiert soziale, ökologische und politische Projekte für junge Menschen. Ziel ist es, gesellschaftliche Probleme greifbar zu machen und die Jugendlichen zu ermutigen, sich für Zivilcourage einzusetzen.


Bild: Beim Workshop „Hate Speech im Netz“ von youngcaritas erklärte Bildungsreferent Sebastian Zollner die Mechanismen von Hasskommentaren und Beleidigungen im Netz. (Foto: Julia Eyrisch / Caritas)

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