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Ein offenes Ohr rund um die Uhr

Symbolbild Telefon

Symbolbild Telefon (Foto: w.r.wagner / Pixelio.de)

Würzburg – Durchschnittlich mehr als zweimal am Tag führen die Mitarbeiter der Würzburger Telefonseelsorge mit Anrufern ein Gespräch zum Thema Suizid.

Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Einrichtung für 2013 hervor. Die Zahl der Seelsorgegespräche veränderte sich im Vergleich zu 2012 nur leicht von 10.929 auf 10.624.

Deutlich gesunken ist hingegen die Zahl der sogenannten Scherz- oder Belästigungsanrufe. Sie ging von 1996 auf 1443 zurück. Ebenso verringert haben sich die Schweigeanrufe von 490 auf 260 sowie die sogenannten Aufleger von 3435 auf 2371. Das erklärt, warum die Zahl der Anrufe insgesamt von 16.824 auf 14.686 gesunken ist.

Mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer nutzen das Angebot. Eine Ausnahme gibt es laut Jahresbericht: Dreht sich das Gespräch um Suizid, sind die Geschlechter fast gleichauf. Etwa 54 Prozent der Anrufer, die über Suizid sprechen, sind weiblich, knapp 46 Prozent sind männlich.

Suizid ist eines der Themen, die in den Seelsorgegesprächen zur Sprache kommen. Meist dreht sich das Telefonat laut Jahresbericht um Ängste, Krankheit oder Stress. Auch über Einsamkeit, familiäre Probleme oder Schulden reden die Anrufer. Menschen zwischen 40 und 60 Jahren wählen am häufigsten die bundesweiten, kostenlosen Nummern 0800/1110111 oder 0800/1110222.

Derzeit engagieren sich 72 Frauen und 26 Männer ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge Würzburg. Neun weitere Frauen zwischen 36 und 70 Jahren absolvieren seit Ende September die Ausbildung zu Telefonseelsorgern und werden das Team im Juli 2014 ergänzen. Leiterin Ruth Belzner ist besonders dankbar für die vielen Ehrenamtlichen, die gegen Ende oder nach ihrer Berufstätigkeit in die Telefonseelsorge kommen und dort oft bis weit über ihr 70. Lebensjahr hinaus mitarbeiten.

Dieses Jahr bietet die Telefonseelsorge ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern nach sechs Jahren wieder eine Fortbildungsreihe zu den häufigsten psychischen Erkrankungen an. Eine Kooperation mit der Würzburger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ermöglicht diese Fortbildung.

Damit die Hilfesuchenden mit ihrem Anruf schneller durchkommen, hat die Telefonseelsorge in Würzburg im vergangenen November ihre Technik modernisiert. Nun nutzt sie die neue und nach Angaben des Jahresberichts effizientere Call-Center-Technik „Automatic Call Distributor“ (ACD) der Deutschen Telekom. Außerdem bildet die Telefonseelsorge in Würzburg nun mit den Stellen in Aschaffenburg, Erlangen und Nürnberg eine Organisationseinheit.

So wird ein Anruf aus dem Würzburger Einzugsbereich, wenn hier gerade besetzt ist, ohne Verzögerung zu einer der drei anderen Stellen geleitet. Wenn in Würzburg die Leitung frei ist, landet ein Anruf aus den benachbarten Einzugsbereichen hier. Damit möchte die Telefonseelsorge laut Jahresbericht sicherstellen, dass ein Anruf bessere Chancen auf ein schnelles Durchkommen hat und gleichzeitig möglichst standortnah entgegengenommen wird.

Die Telefonseelsorge Würzburg wurde Anfang der 1970er Jahre als ökumenischer Verein gegründet. Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche sowie der Caritas und der Diakonie gehören dem Vorstand an. Weitere Informationen bei der Telefonseelsorge, Postfach 110812, 97034 Würzburg, Telefon 0931/4605807, Internet www.telefonseelsorge-wuerzburg.de, E-Mail info@telefonseelsorge-wuerzburg.de.

Weitere Angebote


Symbolbild Telefon (Foto: w.r.wagner / Pixelio.de): Unter der kostenlosen Nummer 0800/1110111 oder 0800/1110222 ist die Telefonseelsorge rund um die Uhr erreichbar.

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