Würzburg – Im Wettkampf der Wirtschaftsregionen Deutschlands hat Mainfranken nicht die schlechtesten Ausgangsbedingungen. „Unser Wirtschaftsraum hat zum Beispiel starke Potenziale in der Gesundheitswirtschaft, in Biomedizin und Biotechnologie sowie in Medizin und Medizintechnik“, weiß Klaus Walther, Geschäftsführer des Innovations- und Gründerzentrums Würzburg (IGZ Würzburg).
„Unser Ziel ist es, die Start- und Wachstumschancen zukunftsorientierter Unternehmen in diesen und weitere Branchen zu verbessern“. Dazu haben Stadt und Landkreis Würzburg, die Sparkasse Mainfranken sowie die IHK Würzburg-Schweinfurt vor zehn Jahren mit dem IGZ das größte Gründerzentrum in Unterfranken ins Leben gerufen.
Gebäudekomplex zu 70 Prozent ausgelastet Der H-förmige Gebäudekomplex am Friedrich-Bergius-Ring bietet seit einer Eröffnung im Herbst 2001 technologieorientierten Unternehmensgründungen rund 2.500 Quadratmeter Laborraum sowie etwa 3.000 Quadratmeter Büroflächen. Derzeit ist das Gründerzentrum mit 23 Unternehmen belegt, die zusammen rund 300 Menschen beschäftigen. „Damit sind wir zu über 70 Prozent ausgelastet und haben immer noch Platz für weitere Neugründungen“, unterstreicht Dirk Jung, stellvertretender Geschäftsführer des Zentrums.
Beraten und Coachen gehören zu Leistungsangebot Die Leistungen des IGZ beschränken sich allerdings nicht auf das Bereitstellen von Räumen und Infrastruktur. „Ein Großteil der Arbeit der Projektleiter vor Ort sind Informationsvermittlung und Netzwerkarbeit“, berichtet Geschäftsführer Klaus Walther. „Wir beraten beispielsweise zu wirtschaftlichen und patentrechtlichen Strategien, unterstützen beim Erstellen von Geschäfts- und Finanzplänen und informieren über Qualitätsmanagement sowie Qualitätssicherung“.
Gründungsgeschehen im Verbund angekurbelt Zusammen mit Partnern wie den Würzburger Hochschulen und dem netzwerk|nordbayern hat das IGZ ein umfassendes Maßnahmenprogramm entwickelt, das die Gründungsaktivität in der Region ankurbeln soll. So werden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Lehrveranstaltungen mit betriebswirtschaftlichen und branchenspezifischen Inhalten angeboten. Weiterhin spüren Technologie-Scouts an den Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen der Region Forschungsergebnisse mit guten wirtschaftlichen Aussichten auf. „Sind die potenziellen Gründerinnen und Gründer identifiziert und motiviert, werden sie durch das IGZ Würzburg auf dem Weg zum eigenen Unternehmen individuell betreut und gefördert“, schildert Dirk Jung. Erst vor wenigen Wochen hat ein unabhängiges Ranking der Würzburger Universität ein „gutes bis sehr gutes Gründungsklima“ bescheinigt.
Partner der Clusterinitiative Bayern
Seit Herbst 2005 ist das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg der regionale Partner in Unterfranken für die bayerischen Clusterinitiativen Biotechnologie und Medizintechnik. „Konkret bedeutet das, dass wir in Kooperation mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, der Würzburger Universität und der Wirtschaftsförderung der Stadt Würzburg Neugründungen, Firmenansiedlungen und bereits existierende Firmen aus den Lebenswissenschaften noch gezielter und intensiver unterstützen“, so die Geschäftsführung.
Vor zehn Jahren sind Stadt und Landkreis, die Sparkasse und IHK als Gesellschafter des IGZ gemeinsam angetreten mit der Absicht, Arbeitsplätze zu schaffen, Netzwerke und Synergien zu entwickeln sowie Mainfranken wissenschaftlich und wirtschaftlich voranzubringen. Heute kann man dieses Ziel getrost als erreicht und weiter ausbaufähig betrachten und den Gesellschaftern die notwendige wirtschaftspolitische Weitsicht bestätigen.