Würzburg – Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellt morgen im Stadtrat den Antrag, den Titel „Fairetrade-Stadt“ anzustreben. Dieser wird vom „TransFair e.V.“ im Rahmen einer internationalen Kampagne „Fairtrade-Towns“ vergeben. Hierzu soll eine städtische Steuerungsgruppe zur Koordinierung der Fairtrade-Aktivitäten in Würzburg gegründet werden.
Stadträtin Barbara Lehrieder: „Mit dem bereits verwaltungsintern umgesetzten Beschluss ‚gegen ausbeuterische Kinderarbeit‘ hat der Stadtrat im Dezember 2010 schon eine wesentliche Voraussetzung für eine ‚Fairtrade-Stadt‘ geschaffen“.
Weitere Kriterien sind unter anderem, dass „bei allen Sitzungen des Stadtrates Fairtrade Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird“ und dass „in den lokalen Einzelhandelsgeschäften gesiegelte Produkte aus Fairem Handel angeboten und in Cafes und Restaurants Fairtrade-Produkte ausgeschenkt“ werden. Die Stadtrats-Grünen hoffen außerdem darauf, dass die Würzburger Medien über „alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt“ berichten, da auch dies eine Voraussetzung für die Verleihung des Titels ist.
„Fairer Handel“
Ziel des Fairen Handels ist die Förderung benachteiligter Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika durch Einhaltung der Fairtrade-Standards: Verbot von Zwangsarbeit und illegaler Kinderarbeit, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, garantierte Mindestpreise, langfristige Handelsbeziehungen, umweltschonende Wirtschaftsweise usw. Fairtrade ist damit eine Strategie zur Armutsbekämpfung: Je mehr Menschen den Fairen Handel auch mit dem Kauf fair gehandelter Produkte unterstützen, desto gerechter wird der weltweite Handelsaustausch.
TransFair lobt im Rahmen der Kampagne „Fairtrade-Towns“ seit 2009 den Titel „Fairtrade-Stadt“ aus.