Seitdem durch die Kriegsereignisse immer mehr Flüchtlinge nach Würzburg kommen, bietet die Stadt Würzburg gemeinsam mit Trägern der freien Jugendhilfe allen jungen Menschen, die ohne Eltern in Würzburg ankommen, Hilfe an. In mehreren Stadtteilen, z.B. Grombühl, Unterdürrbach, Steinbachtal, Lengfeld, wurden für die so genannten „Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge“ Wohngruppen eröffnet.
Die Stadt hat jetzt in der ehemaligen Grundschule Oberdürrbach eine weitere Unterbringungsmöglichkeit für minderjährige Flüchtlinge gefunden, die im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogisch begleitet werden.
Im vergangenen Jahr sind fast 12.000 Kinder und Jugendliche ohne Eltern oder Verwandte nach Deutschland gekommen. In diesem Jahr wird diese Zahl sicherlich weit übertroffen. Aktuell befinden sich in der Zuständigkeit des Jugendamtes Würzburg 119 unbegleitete Minderjährige. Ab Oktober, bis voraussichtlich April 2016, werden nun in Oberdürrbach ca. 45 Jugendliche leben und von der Evangelischen Jugendhilfe Würzburg betreut.
Die Evangelische Jugendhilfe ist ein etablierter Träger in Unterfranken, der sich seit 2013 im Bereich der Flüchtlingshilfe engagiert und spezialisiert hat. „In unseren Wohngruppen leben zurzeit 51 junge Männer aus Syrien, Afghanistan und Eritrea im Alter von 14 bis 18 Jahren. Wir unterstützen sie mit einem Team von Lehrern, Sozialpädagogen, Erziehern und einem psychologischen Fachdienst“, erklärt Jürgen Keller, der stellvertretende Leiter der Evangelischen Jugendhilfe.
Dieses erfolgreiche Konzept wird jetzt auch in Oberdürrbach umgesetzt. Für jeden Bewohner ist die Beschulung vom ersten Tag an sichergestellt. Betreut wird die Gruppe rund um die Uhr durch Pädagogen und Ehrenamtliche. Die ersten Bewohner werden in der Woche vom 5. bis 10. Oktober erwartet.
Vertreter von Vereinen und Verbänden aus Oberdürrbach haben jetzt schon ihre Unterstützung und Zusammenarbeit signalisiert. Das Sozialreferat der Stadt Würzburg und die Evangelische Jugendhilfe werden in Kürze zu einem Informationsabend einladen.