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Städtische Reaktion auf Aktionsbündnis-Flyer

Blick auf den Kardinal-Faulhaber-Platz (rechts) in Würzburg. (Foto: wuerzburg24.com)

Blick auf den Kardinal-Faulhaber-Platz (rechts) in Würzburg. (Foto: wuerzburg24.com)

Würzburg – Das Aktionsbündnis „Grüner Platz am Theater“ hat in einer Pressekonferenz und auf einem Flyer zum Bürgerentscheid Kardinal-Faulhaber-Platz zahlreiche Thesen zur Ökobilanz des Areals vorgelegt und viele komplexe Zusammenhänge angeschnitten.

Die Stadt kann die Schlüsse der Bürgerinitiative aus einigen angeführten Messwerten und die Bewertung im Tenor nicht nachvollziehen. Es geht im Moment darum, eine fundierte und objektive Entscheidungsgrundlage für den 2. Juli zur Verfügung zu stellen.

Gutachten in Auftrag gegeben

Natürlich versuchen aktuell beide Seiten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der zur Abstimmung stehenden Varianten aufzuzeigen. „Bezogen auf den Komplex ‚Park, Innenstadtbegrünung und Ökobilanz’ dürften die Gemeinsamkeiten weit größer sein als die Unterschiede“, sieht Oberbürgermeister Christian Schuchardt die Ausgangslage. „Der Stadtrat hat daher die Erstellung eines Gutachtens in Auftrag gegeben, in dem wichtige klimatische Größen – wie Aufheizung, Durchlüftung und Verschattung – für die einzelnen Varianten auch im Vergleich zum derzeitigen Zustand untersucht werden sollen. Im Umwelt- und Planungsausschuss am 20. Juni wird dieses Gutachten vorgestellt.“, erläutert Jakob Frommer, Fachbereichsleiter Umwelt- und Klimaschutz.

Wichtig ist aber auch, den Kardinal-Faulhaber-Platz, der in jedem Fall aufgewertet und grüner wird, auch in einen Gesamtzusammenhang zu den bestehenden Grünflächen der Stadt wie Ringpark oder Mainwiesen zu sehen. Angesichts von über 100.000 Bäumen im Stadtgebiet oder einem Grünanteil von rund 18% der Stadtfläche, sollte von einem 3000 Quadratmeter großen Platz mit 26 Bäumen weder für die Luftqualität noch die Hitzewerte im Sommer ein Befreiungsschlag erwartet werden. Für die sich stellenden Herausforderungen sind stadtweite Konzepte erforderlich, die Gestaltung dieses Platzes ist jedoch Teil davon.

Der Vorschlag „Bürgerentscheid 1“ schafft daher vielfältige Mobilitätsangebote (Carsharing, geschützte Fahrradabstellplätze, Ladestation) sowohl auf, als auch unter dem Platz. Zudem wird dadurch Raum für die Umsetzung solcher Maßnahmen auch abseits des Platzes geschaffen. Die damit einhergehende Zentralisierung vorhandener Parkplätze schafft – gemeinsam mit dem Leitsystem – schließlich die Möglichkeit den überflüssigen aber schädlichen Parksuchverkehr zu reduzieren.

OB Schuchardt fordert BI auf, Bürgerentscheid zurückzuziehen

In der Sitzung des Würzburger Stadtrates am Donnerstag hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt das Aktionsbündnis „Grüner Platz am Theater“ aufgefordert, den Bürgerentscheid zurückzuziehen. Denn beide Bürgerentscheide – der des Stadtrates wie auch der der Bürgerinitiative – haben große Gemeinsamkeiten: „50 Prozent Parkfläche sind beiden Bürgerentscheiden gemeinsam, 26 große Bäume sind ebenfalls eine Gemeinsamkeit wie auch die Anbindung an die Fußgängerzone und eine begehbare Wasserfläche“, bilanziert Oberbürgermeister Schuchardt die Forderungen der Grünen Fraktion, die diese in Eilanträgen aufgestellt hatte.

„Wer sich die Unterschiede zwischen beiden Bürgerentscheiden anschaut, sieht die Tiefgarage als einzigen Unterschied beider Entscheide. Hier geht es also nur um die Frage ,grün‘ oder ,grün mit Tiefgarage‘“, so Schuchardt.

Doch die Parkplätze der Tiefgarage werden zum einen abends für die Erweiterung des Mainfranken-Theaters benötigt, wie auch für Theaterbesucher aus dem Umland, die im Umfeld des Theaters einen  Parkplatz suchen. Außerdem werden die Parkplätze als Stellplatznachweis für die künftige Nutzung der Mozartschule unter anderem als Sozialrathaus benötigt. Auch kann nur mit Hilfe eines Gebäudes, das im Entwurf der Stadt enthalten ist, ein „Loch wie früher mit der Spindel auf dem Unteren Markt“ vermieden werden.

„Da die Tiefgarage damit unbestritten nötig ist, alle anderen Punkte beiden Bürgerentscheiden gemeinsam sind, haben Sie jetzt die Chance, die Stadtgesellschaft zu befrieden“, fordert OB Schuchardt die Bürgerinitiative auf, den Bürgerentscheid bis Sonntag, 4. Juni, um 14 Uhr bedingungsfrei zurückzuziehen. Damit können auch unnötige Kosten wie Porto, Druck oder Personalkosten eingespart werden.

Mit der Zurücknahme des Bürgerentscheids durch die BI kann somit ein Beitrag zur Versöhnung statt zur Spaltung der Stadtgesellschaft geleistet werden, statt Innenstadt gegen Stadtteile auszuspielen oder einen Konflikt Baum gegen Auto zu stilisieren, so Schuchardt. Dem Grünen-Stadtrat Patrick Friedel dankt Schuchardt, weil er mit seinen Eilanträgen hier eine Brücke baut.

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Bild: Der Kardinal-Faulhaber-Platz in Würzburg (Foto: wuerzburg24.com)

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