Würzburg – In der heutigen Stadtratssitzung hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt über zwei Schritte in der Flüchtlingspolitik informiert, die er als eine Reaktion auf die dramatischen Ereignisse im Mittelmeer rund um das Schicksal der Menschen auf der „Sea Watch 3“ verstanden sehen möchte.
Schuchardt geht es darum, als Europastadt mit einem Zeichen der Solidarität und Humanität zu antworten. Bereits im Januar beschäftigte die „Sea Watch 3“ den Oberbürgermeister. Damals schrieb er an seinen Amtskollegen in der befreundeten Hafenstadt Syrakus und bedankte sich für die Willkommenskultur vor Ort, die sich von der Haltung der Staatsregierung unterschied.
So schrieb er zu Beginn dieser Woche die Organisation „Seebrücke – Schafft Sichere Häfen“ an. „Ich würde mich freuen, wenn die Europastadt Würzburg im großen Netzwerk der Seebrücke künftig als „Sicherer Hafen“ geführt würde. Dies ist an Anforderungen geknüpft, die wir erfüllen, weil – auch im Namen des Stadtrats – in der Vergangenheit klare Signale gesetzt wurden. Für
Änderungen in der Flüchtlingspolitik habe ich beispielsweise bei der Bundeskanzlerin, dem Ministerpräsidenten oder dem EU-Kommissionspräsidenten geworben“, erläuterte Schuchardt die symbolträchtige Bewerbung: „Meines Erachtens wäre diese Deklaration auch ein Dankeschön an die Verdienste unserer Bürgerinnen und Bürger, die sich seit Jahren dafür einsetzen, dass Menschen nach traumatischen Erlebnissen auf der Flucht hier ein neues Zuhause und eine gute Zukunftsperspektive vorfinden.“
Des Weiteren bat Schuchardt um Unterstützung für ein Schreiben an die italienische Regierung: „Ich habe aus gegebenem Anlass einen Brief an Matteo Salvini aufgesetzt. Es würde mich freuen, wenn diesen Appell gegen die unmenschliche Praxis auf dem Mittelmeer und die Kriminalisierung der Rettung von Menschen aus Seenot viele Würzburgerinnen und Würzburger mitzeichneten.“ Der Brief wird im Foyer 1. Stock des Rathauses von heute bis nächsten Freitag ausliegen.
Zu folgenden Zeiten kann die Bürgerpetition unterschrieben werden:
- Freitag, 5. Juli, von 8 bis 13 Uhr
- Samstag, 6. Juli, von 13 bis 16 Uhr (an diesem Tag findet die Auslegung zur Unterzeichnung am Grafeneckart 1 vor der Behr-Halle statt.)
- Montag bis Donnerstag, 8. bis 11. Juli, von 10 bis 16 Uhr
- Freitag, 12. Juli, von bis 8 bis 13 Uhr.
Bild: Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Foto: Daniel Peter)