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Kleines Jubiläum am Hauptbahnhof

Nach der Premiere am 31. Mai 2014 gab es viel Lob für das neue bürgernahe Format aber auch einige Zweifler, ob Christian Schuchardt seine Sprechstunde für lange Zeit ohne Voranmeldung und im Sommer bei schönem Wetter auch vor der Rathaustüre abhalten würde. Nun fand in der Wartehalle des Würzburger Hauptbahnhofs bereits die 20. Auflage statt.

„Dieses Gesprächsangebot ohne großen bürokratischen Vorlauf – höchstens nach einer kurzen Wartezeit – ist weiterhin sehr gefragt. Bürgerinnen und Bürgern kann meines Erachtens sehr oft weitergeholfen werden und ich bekomme direkte, ungefilterte Rückmeldungen zu Themen, die Würzburg bewegen“, zieht Oberbürgermeister Christian Schuchardt eine positive Zwischenbilanz.

Etwa einmal im Monat gibt es die OB-Sprechstunde und sie hatte stets mindestens ein halbes Dutzend Besucher. Bei einem der bestbesuchtesten Termine gab es 30 Einzelgespräche. Die Sprechstunde am Hauptbahnhof hatte mit rund zehn Besuchern ebenfalls eine gute Resonanz. Unterstützt wird der Verwaltungschef von der Pressestelle, die vor Ort protokolliert und auf die Einhaltung der Reihenfolge achtet.

Warum fand die Sprechstunde diesmal am Hauptbahnhof statt? Hintergrund ist eine Kooperation mit der „Bank der Begegnung“ des Fördervereins Bahnhofsmission. „Die beiden Angebote sind verwandt. Es geht in beiden Fällen darum, ohne große Berührungsängste ins Gespräch zu kommen. Womöglich sogar ganz spontan oder mit Ideen, die noch nicht entscheidungsreif sein müssen“, erklärt Schuchardt. Der Hauptbahnhof war bereits in der ersten Sprechstunde ein Thema. Damals ging es um den Zustand der Toiletten und die Beschilderung. Wo die Stadtverwaltung nicht selbst zuständig ist, gibt sie die Anliegen der Bürger zumindest weiter.

Generell ist die Themenpalette der Gespräche naturgemäß sehr groß: Die aktuellen Stadtratsthemen finden sich wieder, aber auch persönliche Bausachen, Anregungen zum Stadtbild und der Gestaltung öffentlichen Raums, Vereine und Initiativen stellen sich vor, Einladungen zu Veranstaltungen werden ausgesprochen. Bei Problemen kann der Oberbürgermeister nicht immer direkt weiterhelfen.

Die Suche nach einer Wohnung in Würzburg ist beispielsweise in jeder Sprechstunde Thema: „Manche Leute erwarten sich an dieser Stelle mehr als den Verweis auf den Wohnungsberechtigungsschein und die Möglichkeiten des Sozialreferats, der Stadtbau Härtefälle vorzuschlagen. Zu einem Gespräch auf Augenhöhe gehört aber auch keine falsche Hoffnung zu machen. Der OB hat keinen eigenen Wohnungs-Pool, aber natürlich will und muss ich wissen, wo und für wen der Wohnungsdruck in unserer Stadt derzeit am höchsten ist. Dies kann dann auch wieder in unsere Stadtratsarbeit einfließen.“


Bild: Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Helmut Fries vom Förderverein der Bahnhofsmission. (Foto: Christian Weiß)

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