IGZ Würzburg: In 15 Jahren voll ausgereift -  wuerzburg24.com

IGZ Würzburg: In 15 Jahren voll ausgereift

Würzburg – Seit 15 Jahren bietet das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg technologieorientierten Unternehmensgründungen einen modernen Firmensitz und fördert sie mit vielen wertvollen Services. Im Jubiläumsjahr ist die Brutstätte für erfolgreiche Betriebe fast komplett ausgebucht – und nach wie vor ein schwungvoller Motor der regionalen Wirtschaftsentwicklung.

Ende des Jahres 2001 startete das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg (IGZ Würzburg) mit dem Ziel, die Einstiegs- und Wachstumschancen zukunftsorientierter Unternehmen zu verbessern. „Spätestens jetzt, nach ziemlich genau 15 Jahren, können wir mit Fug und Recht von einer Erfolgsgeschichte sprechen“, freut sich IGZ-Geschäftsführer Klaus Walther. So sei das Gründerzentrum derzeit mit 30 Unternehmen, die zusammen rund 380 Menschen beschäftigen, fast vollständig belegt. „Hinzu kommt, dass gerade in den letzen Monaten und Jahren viele unserer Unternehmen – und damit auch das Zentrum selbst – auf unterschiedliche Weise die Früchte ihrer hervorragenden Arbeit ernten konnten“, unterstreicht Walther, der auch den Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing der Stadt Würzburg leitet.

Größtes Gründerzentrum Unterfrankens

Ins Leben gerufen wurde das damals wie auch heute noch größte Gründerzentrum Unterfrankens von Stadt und Landkreis Würzburg, der Sparkasse Mainfranken sowie der IHK Würzburg-Schweinfurt. Der H-förmige Gebäudekomplex am Friedrich-Bergius-Ring offeriert Unternehmensgründungen rund 2.500 m² Laborraum sowie etwa 3.000 m² Büroflächen. „Zu Beginn waren wir primär auf Firmen aus den Life Sciences ausgerichtet, speziell aus den Bereichen Biomedizin und Biotechnologie sowie Medizin und Medizintechnik“, berichtet Dirk Jung, stellvertretender Geschäftsführer der IGZ-Betriebsgesellschaft, und fährt fort: „Auch wenn sich dieses Spektrum im Lauf der Jahre diversifiziert hat, finden sich unter unseren erfolgreichsten ‚Flaggschiffen‘ immer noch Betriebe aus diesen Branchen, wie zum Beispiel das biopharmazeutische Unternehmen vasopharm GmbH.“

Während vasopharm noch im Innovations- und Gründerzentrum „residiert“, haben laut Jung schon eine ganze Reihe von erfolgreichen Unternehmen speziell aus dem IT-Bereich das „Nest“ verlassen und sind in eigene Gebäude umgezogen.

Beraten und Coachen gehören zum Leistungsangebot

Die Leistungen des IGZ beschränken sich allerdings bei Weitem nicht „nur“ auf das Bereitstellen von Räumen und Infrastruktur. „Ein Großteil unseres Tagesgeschäfts sind Informationsvermittlung und Netzwerkarbeit“, betont Dr. Christian Andersen, einer der Projektleiter am IGZ Würzburg, und präzisiert: „Wir beraten beispielsweise zu wirtschaftlichen Strategien, unterstützen beim Erstellen von Geschäfts- und Finanzplänen und vermitteln unseren Gründern wertvolle Netzwerkkontakte.“ Über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten bislang das seit rund einem Jahrzehnt angebotene Veranstaltungsprogramm zur Aus- und Fortbildung von Gründern.

Preise als Leistungsnachweise

Unter den in den vergangenen 15 Jahres vom IGZ-Team beratenen und betreuten Gründern haben es bislang schon mehr als 25 zu einer Preisträgerschaft in einer der verschiedenen Phasen des Businessplanwettbewerbs Nordbayern geschafft. „Wir freuen uns, wenn wir den Teams helfen und zu ihrem Erfolg beitragen können“, sagt Dr. Andersen.

Viele weitere Nominierungen, Auszeichnungen und Preise dokumentieren die Innovationkraft und Leistungsfähigkeit der IGZ-Mieter. Beispielsweise gewann die iNDTact GmbH im Jahr 2015 den Bayerischen Gründerpreis und konnte in diesem Jahr sogar den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Start-up einheimsen. Das Hightech-Unternehmen entwickelt und produziert fortschrittliche Sensorsysteme für Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen. Seine Kunden kommen aus Branchen wie Automobil, Luftfahrt, Windenergienutzung und Maschinenbau.

Das vom IGZ betreute Gründerteam Measurement in Motion (MiM) erzielte im vergangenen Jahr den ersten Platz beim Hochschulgründerpreis. BayStartUp würdigte damit den großen wirtschaftlichen Nutzen, den die Hightech-3D-Vermessung mittels mobilem Laser-Scanning – zum Beispiel im Tunnelbau – bietet. Die Ausgründung des Lehrstuhls für Robotik und Telematik der Uni Würzburg erhielt für dieses System bereits im Jahr davor den Innovations- und Entrepreneurpreis der Gesellschaft für Informatik.

Partner der Clusterinitiative Bayern

Seit Herbst 2005 ist das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg der unterfränkische Partner für die bayerischen Clusterinitiativen Biotechnologie und Medizintechnik. „Das bedeutet, dass wir in Kooperation mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, der Würzburger Universität und der Wirtschaftsförderung der Stadt Würzburg Neugründungen, Firmenansiedlungen und bereits existierende Firmen aus den Lebenswissenschaften seither noch gezielter und intensiver unterstützen“, erläutert Klaus Walther. Zum Leistungsspektrum gehöre dabei auch die Außendarstellung auf Messen und Fachtagungen.

Gründer identifizieren, motivieren und fördern

Zusammen mit Partnern, wie der Würzburger Universität und dem Unternehmernetzwerk BayStartUP GmbH, tut das IGZ alles, um die Gründungsaktivität in der Region weiter anzukurbeln. So werden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Lehrveranstaltungen mit betriebswirtschaftlichen und branchenspezifischen Inhalten angeboten. Weiterhin spüren die beiden IGZ-Projektleiter an den Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen der Region Forschungsergebnisse mit guten wirtschaftlichen Aussichten auf. Sind die potenziellen Gründerinnen und Gründer identifiziert und motiviert, werden sie durch das IGZ Würzburg auf dem Weg zum eigenen Unternehmen individuell betreut und gefördert.

Mitinitiator von Gründen@Würzburg

Ende 2014 rief das IGZ Würzburg – gemeinsam mit anderen Impulsgeber aus dem Raum Würzburg – die Initiative Gründen@Würzburg ins Leben. Die Akteure schufen damit eine zentrale Anlaufstelle zur Vernetzung und Aktivierung der lokalen Gründungsinteressierten und Start-ups. „Gründen@Würzburg fördert den Austausch zwischen den Gründern und unterstützt bei der Vermittlung des für ein Gründungsvorhaben jeweils besten Ansprechpartners“, bringt es IGZ-Projektleiter Dr. Gerhard Frank auf den Punkt.

Kontaktwerkstatt als neues Format geschaffen

Eine weitere Kreation des IGZ-Teams ist die im Jahr 2012 erstmals veranstaltete „Kontaktwerkstatt Wissenschaft/Wirtschaft“. Bei diesem Format präsentieren zum einen Wissenschaftler/innen ihre Forschungsprojekte und Kompetenzen, zum anderen können Unternehmen Kooperationswünsche vorstellen. „Im Idealfall können so gemeinsame Entwicklungsprojekte initiiert werden. Außerdem stellen Experten Förderprogramme vor, die Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft voranbringen“, schildert Klaus Walther. Nach seinen Worten richtet sich die Kontaktwerkstatt neben Forschern und Unternehmern auch an Studierende. Sie bekämen dabei Einblicke, wie Innovationsprozesse laufen können und wären herzlich eingeladen, ihre eigenen Ideen einzubringen.

Zentrum für Digitale Innovationen Mainfranken konzeptioniert

Dass die schöpferische Kraft des IGZ Würzburg auch nach 15 Jahren nicht erlahmt ist, belegt das derzeit entstehende Zentrum für Digitale Innovationen Mainfranken (ZDI). „Die vom Freistaat Bayern geförderte Einrichtung zielt darauf ab, in Mainfranken die Anzahl und Qualität der Gründungsideen sowie auch die Gründungswilligkeit generell zu steigern“, erläutert Klaus Walther. Das zugrundeliegende Konzept wurde vom Fachbereich Wissenschaft, Wirtschaft und Standortmarketing der Stadt Würzburg gemeinsam mit den Experten des IGZ Würzburg entwickelt.

„Bei der Inbetriebnahme des IGZ vor 15 Jahren sind wir angetreten mit der Absicht, Arbeitsplätze zu sichern, Netzwerke und Synergien zu schaffen sowie Mainfranken wissenschaftlich und wirtschaftlich voranzubringen – ich denke, wir sind diesen Zielen in hohem Maße gerecht geworden“, resümiert Klaus Walther.

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