Würzburg – Rund 200 Menschen haben heute Abend an einem Flashmob des Würzburger Bündnisses für Zivilcourage am Sternplatz friedlich teilgenommen. Motto: “Wir sind Würzburg. Wir sind Dresden. Wir sind bunt.“ Damit protestierten sie gegen Ausländerfeindlichkeit und Diskriminierung.
Der Flashmob war Teil einer Aktionsstunde, bei der Bürger auch auf Straßen und Häusern der Stadt kreativ und friedlich Zeichen für Vielfalt setzen sollten.
Weniger friedlich verlief der Marsch der “Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands“ (Pegida). Im Vorfeld hatten linke Gegendemonstranten versucht, Pegida-Sympathisanten den Zugang zu verwehren. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Fünf Personen mussten wegen Augenreizungen behandelt werden, eine Polizistin erhielt einen Schlag auf die Nase.
Rund 70 Pegida-Demonstranten waren danach durch die Hofstraße zum Paradeplatz gezogen. Ihnen stellten sich rund 400 Menschen entgegen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
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Der Verlauf des Abends aus Sicht der Polizei
Wiederholtes Versammlungsgeschehen in Würzburg – Zwischenbilanz der Polizei
Würzburg – Am Montagabend haben im Würzburger Innenstadtgebiet wiederholt zum größten Teil friedlich verlaufende Demonstrationen stattgefunden. Erneut waren Gruppierungen mit unterschiedlichen Überzeugungen in der Stadt unterwegs. Insgesamt drei Versammlungen verliefen aus Sicht der Unterfränkischen Polizei zwar insgesamt problemlos, wenngleich es jedoch zu einzelnen Zwischenfällen gekommen ist. Gewaltsame Auseinandersetzungen größerer Art blieben jedoch aus.
Die erste angemeldete Versammlung als Art eines sogenannten Flashmobs begann um 18:30 Uhr am Sternplatz unter dem Motto „Für Frieden und Freundlichkeit“. Etwa 200 Demonstrationsteilnehmer setzten in Form eines Blitzlichtgewitters mittels Handys, Smartphones und Kameras ein „optisches Zeichen für Frieden und Freundlichkeit“. Die stationäre Versammlung verlief problemlos und dauerte etwa 15 Minuten an.
Ab 19:00 Uhr startete aus etwa 100 Teilnehmern bestehender Demonstrationszug mit dem Thema „Stoppt den Missbrauch des Asylrechts“. Hier kam es zu einem Zwischenfall, bei dem Polizeibeamte Pfefferspray gegen Personen aus dem linken Spektrum einsetzen mussten. Über 100 Gegendemonstranten blockierten an der Gitterlinie Hofstraße Höhe Balthasar-Neumann-Promenade einigen Versammlungsteilnehmern den Zugang zum abgesperrten Bereich. Als die Polizei Platzverweise durchsetzen musste, separierten die Gegendemonstranten eine Teilgruppe der Versammlungsteilnehmer und bildeten eine Menschentraube um diese.
Um konkret bevorstehende körperliche Attacken der Personen aus dem linken Spektrum abzuwehren, musste nach der Aussprache von Platzverweisen und mehrfacher Androhung von Pfefferspray dieses auch eingesetzt werden. Insgesamt registrierte die Polizei zwei leicht verletzte Gegendemonstranten, die über Augenreizungen klagten und vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden mussten. Eine Polizeibeamtin erlitt von einem Unbekannten einen Faustschlag in das Gesicht. Leicht verletzt konnte sie jedoch ihren Dienst fortsetzen.
Nachdem sich die geschätzten 100 Teilnehmer der Demonstration gesammelt hatten, begann deren Schweigemarsch gegen 19:20 Uhr. Der komplette Streckenverlauf bis zum Paradeplatz war erneut mit Gittern abgesperrt. Diese Maßnahme sicherte einen störungsfreien Verlauf der Demonstration, die bis etwa 20:30 Uhr andauerte.
Insgesamt waren die etwa 400 Gegendemonstranten entlang der Absperrgitter überwiegend friedlich vor Ort und machten lediglich durch Pfiffe, Sprechgesänge und dem Einsatz von Musikinstrumenten auf ihre gegenteilige Einstellung aufmerksam. Geschätzte 30 Personen waren zugegen, die dem linken Spektrum zugerechnet werden.
Nach dem Ende verließen die Teilnehmer den abgesperrten Bereich. Auf dem Residenzparkplatzes kam es dann zu verbalen und von der Polizei beobachteten körperlichen Angriffen von Personen aus dem linken Spektrum auf die abreisenden Versammlungsteilnehmer. Polizeibeamte nahmen 18 dieser Angreifer zur Personalienfeststellung vorläufig fest. Bislang haben sich noch keine Personen aus dem Gegenlager bei der Polizei gemeldet, um Verletzungen geltend zu machen. Im Zuge dieser Vorkommnisse musste der Verkehr in der Balthasar-Neumann-Promenande kurzfristig gesperrt werden.
Ebenfalls zum wiederholten mal fand am Vierröhrenbrunnen in der Zeit von 19.00 Uhr bis 21:00 Uhr eine stationäre Versammlung in Form einer Friedensmahnwache statt. Mit dem Thema „Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Für freie Presse“ versammelten sich geschätzte 20 Personen. Dieses Ereignis verlief ohne Störungen völlig problemlos.
Die Würzburger Polizei zieht insgesamt eine positive Bilanz für den Ablauf der Versammlungen. Der Großteil der Bürgerinnen und Bürger beteiligte sich auf friedliche Art an den Protesten. Die Einsatzkräfte registrierten allerdings deutlich mehr Gewaltbereitschaft bei den Personen aus dem linken Spektrum.