Würzburg – Martin Schulte von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hat bei der Ausstellungseröffnung „Zukunftsprojekt Energiewende“ im Didaktikzentrum M!ND auf Campus Hubland – Nord den bereits erreichten hohen Grad der Vernetzung gelobt.
Hochschulen, Schulen, Wirtschaft und Verwaltung hätten gemeinsam die Herausforderung Klimawandel erkannt und befänden sich längst in einem fachlichen und kreativen Austausch. Die 15
interaktiven Stationen der Ausstellung, die noch bis zum 28. Februar zu sehen sind, erlebten somit bei der Vernissage einen ersten Ansturm.
Die Stadt Würzburg nutzte diesen Rahmen, um „Nachwuchs-Forschern“ Förderbescheide für ausgewählte Schulprojekte zu überreichen. Der Wettbewerb „Was machen wir morgen?“ war bewusst an der Schnittstelle zwischen Schule und Wissenschaft angesiedelt. Eingereichte Projekte mussten aber nicht explizit zum Klimawandel sein. Das Programm „Würzburg. Stadt der jungen Forscher“ konnte bei diesem Ideen-Wettbewerb auf das Netzwerk WISSEN2 zählen.
Universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen haben sich in diesem Netzwerk zusammengeschlossen, um Schülerinnen und Schülern früh wissenschaftlich orientierte Angebote zu unterbreiten. Im Rahmen des aktuellen Wettbewerbs konnten nun 25 Projekte mit der Gesamtsumme von 20.000 € unterstützt werden.
Acht Schulen kamen hierbei zum Zuge. Die Franz-Oberthür-Schule räumte mit insgesamt 18 Förderzusagen und einer Gesamtsumme von 13.000 € am größten ab. Für die Technikerklassen wird der Begriff „Industrie 4.0“ so mit sehr konkreten Inhalten gefüllt. Elektrotechniker und Maschinenbauer arbeiten nun an Aufgabenstellungen die kein Schulbuch vorgibt, sondern die Unternehmen an sie herangetragen haben bzw. sie erhöhen die Leistungsfähigkeiten der eigenen Werkstatt, worauf wiederum andere Teams aufbauen können. Das Spektrum reicht von der Automatisierung eines Hochregal-Lagers bis zur Regelungsoptimierung eines Kühlcontainers.
Angesichts einer großen Aufgeschlossenheit für wirtschaftsnahe Themen konnte die Stadt bei 50 % der Fördersumme des Wettbewerbs auch auf namhafte Unternehmen der Region bauen: va-Q-Tec, MIWE, Krick-Verlag, SALT Solutions, Warema, die Sparkasse Mainfranken und das neue Zentrum für Digitale Innovationen (ZDI) unter-stützen die Forscher, die eine Fachjury überzeugen konnten.
Die Josef-Greising-Schule kam mit einem ambitionierten Beton-Projekt zum Zuge – ein Labyrinth wird alles andere als alltägliche Formen vorgeben. Das Deutschhaus-Gymnasium war Initiator für ein Medien-Scout-Projekt, an dem nun sieben Gymnasien mitwirken. Ein weiteres erfolgreiches Projekt dieser Schule richtet sich mit einer „Virtual Science Fair“ an alle Achtklässler. Am Röntgen-Gymnasium bereitet man sich unterdessen auf die nächste Roboter-Olympiade vor.
Im Riemenschneider-Gymnasium wird man ebenfalls an einem virtuellen Projekt arbeiten: Der Botanische Garten soll durch entsprechende Rundgänge auch via Bildschirm zugänglich werden. „Dem Orpheus Raum geben“ so nennt sich ein musisch-ästhetischer Beitrag zur Baukultur und Städteplanung des Wirsberg Gymnasiums. Einen Schritt in Richtung Stressbewältigung möchte man am Siebold-Gymnasium. Zusammen mit Psychologen wird man der Frage nachgehen, was im Gehirn bei entsprechender Belastung ausgelöst wird und welche Übungen im Alltag vielleicht ein Gegenmittel sein können.
Claudia Gebhardt, die neue Fachbereichsleiterin Schule bei der Stadt Würzburg, überreichte die Förderbescheide zusammen mit M!ND-Geschäftsführer Markus Elsholz und Monika Hahn von der FHWS. Gebhardt freute sich, dass die Stadt durch diesen Wettbewerb mehr sein kann als „bloßer Sachaufwandsträger“. Gebhardt ist schon heute gespannt auf die Ergebnisse der 25 Studien und praktischen Aufgaben. In den meisten Schulen sind die Projekte bereits angelaufen. Die Franz-Oberthür-Schule will beispielsweise bereits zum Tag der Offenen Tür am 10. März die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren. Weitere Informationen unter: www.junge-forscher-wuerzburg.
Bild: Viele gute Ideen, viele Gewinner: Der Wettbewerb „Was machen wir morgen?“ unterstützt Würzburger Schulen bei Projekten, die für den Lehrplan noch zu innovativ sind. (Foto: Georg Wagenbrenner)