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Förderbescheid für Green-City Plan: Digitalisiert dem Stickstoff an den Kragen

Förderbescheid für Green-City Plan: Digitalisiert dem Stickstoff an den Kragen

Baureferent Benjamin Schneider nimmt aus den Händen von Bundesminister Andreas Scheuer den Green-City-Förderbescheid entgegen. (Foto: Stadt Würzburg)

Würzburg – „Umweltorientiertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement (UVM)“ hinter diesem Schlagwort verbergen sich zahlreiche Komponenten. Ziel des UVM ist, die NO2-Belastung in der Innenstadt, insbesondere an den Straßenabschnitten mit Grenzüberschreitungen nachhaltig zu senken. Ein Herzstück des Würzburger Green-City Plans also, den der Stadtrat bereits im Juli verabschiedet hat. 

Durch die Vernetzung von Umwelt- und Verkehrsdaten will man künftig an ausgemachten Straßenabschnitten den Grenzwertüberschreitungen auch mit angepassten Ampelschaltungen begegnen. Belastungsspitzen werden durch Verkehrsdrosselung reduziert um dauerhaft den Jahresmittelwert von 40 µg/m³ dauerhaft einzuhalten. Darüber hinaus soll die Verkehrsqualität auf weiteren Straßenabschnitten insbesondere während der Spitzenzeiten deutlich verbessert werden um damit die NO2-Emissionen des Straßenverkehrs im gesamten Stadtgebiet nachhaltig zu reduzieren. Voraussetzung für ein solches UVM ist eine verbesserte Erfassung des gesamten Verkehrssystems (nahezu in Echtzeit) und ein Monitoringsystem zur Überwachung der Luftschadstoff- und Lärmbelastung. 

Wesentlicher Bestandteil des UVM ist außerdem das Informations- und Mobilitätsmanagement: Bspw. durch eine transparente und umfassende Darstellung der Daten für Bürgerinnen und Bürger auf einer digitalen Informationsplattform werden aktuelle Verkehrsdaten angezeigt. Genauso wie alternative Verkehrsmittel, die für eine konkrete Route aktuell zur Verfügung stehen. D. h. geplant ist nicht nur ein neues Leitsystem für Autos, sondern an gleicher Stelle auch Infos zu ÖPNV, Leihfahrrädern, Ladestationen oder Fußwegen als sachliche Entscheidungsgrundlage, wie man am besten einen Weg zurücklegt. So können Pendler und Gäste ihre Mobilität besser planen, wertvolle Zeit unterwegs einsparen. Durch die effizienten und nutzerorientierten Informationen soll außerdem ein Anreiz zum Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel gesetzt werden.

Diese ambitionierte Zukunftsaufgabe des UVM, die der Stadtrat in seiner Sitzung am 15. November 2018 auf den Weg brachte, wird Geld kosten. Man rechnet in der nun geplanten Ausbaustufe mit einem Investment von knapp 4 Millionen Euro, die bis 2020 im Haushalt abzubilden sind. In Zeiten von (Diesel-)Fahrverboten in anderen deutschen Städten fördert der Bund großzügig solche Maßnahmen und hat hohe Förderprogramme aufgelegt. 

Baureferent Benjamin Schneider konnte nun auch im Namen von Umweltreferent Wolfgang Kleiner, in dessen Haus der Green-City Plan koordiniert wird. in Berlin einen Förderbescheid aus den Händen des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer entgegen nehmen. „Ich freue mich, dass wir durch die leistungsfähige und netzadaptive Steuerung des Straßenverkehrs einen wichtigen Schritt gehen um Stickoxide weiter zu reduzieren und ein Stück mehr gesunde Arbeits- und Lebensverhältnisse in der Stadt schaffen können“, so Benjamin Schneider.

Im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017-2020“ fördert der Bund Würzburgs innovative und vernetzte Schritte gegen gesundheitsgefährdende NO2-Belastungen in der Innenstadt mit 1,985 Millionen Euro beziehungsweise rund 50 % der Kosten für dieses Maßnahmenbündel. Eine Digitalisierung der kommunalen Verkehrssysteme ist die entscheidende Förderrichtlinie.


Bild: Baureferent Benjamin Schneider nimmt aus den Händen von Bundesminister Andreas Scheuer den Green-City-Förderbescheid entgegen. (Foto: Stadt Würzburg)

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