Würzburg – Aufgrund der wiederholt festgestellten Trinkwasserbelastung mit Enterokokken im Hochbehälter der FWM in Zellingen ist heute in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern Würzburg und Main-Spessart eine Ersatzwasserlieferung für die Ortschaften Zellingen, Erlabrunn und Zell aus dem Wasserwerk Zell beschlossen worden.
Die Trinkwasserversorgung der Ortschaften Zell, Erlabrunn und Zellingen wird im Verlauf des heutigen Tages aus dem Wasserwerk Zell aufgenommen. Sie ersetzt die bisherige Versorgung dieser Ortschaften aus dem nördlich gelegenen Hochbehälter Zellingen.
Versorgt werden die Gemeinden durch eine etwa 14 Kilometer lange Versorgungsleitung der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV), die Zellingen, Erlabrunn und Zell verbindet. Mit Aufnahme der heutigen Ersatzwasserversorgung aus dem Wasserwerk Zell wird die TWV-Leitung mit umgekehrter Fließrichtung betrieben und zur Versorgung der drei Gemeinden das Wasser aus dem Wasserwerk Zell nach Zellingen gefördert.
Erlabrunn wird dabei mit einbezogen, da die Gemeinde über die Leitung Zellingen – Zell versorgt wird. Diese ersatzweise Versorgungstruktur bewirkt eine Trennung vom Rohrleitungssystem des FWM und sperrt den Wasserzutritt aus dem Hochbehälter Zellingen in die TWV-Leitung. So kann für die drei Gemeinden eine vom Hochbehälter Zellingen unabhängige, gesicherte Trinkwasserversorgung umgesetzt werden.
Wasser weiterhin abkochen!
Das vom Gesundheitsamt erlassene Abkochgebot besteht bis zur Aufhebung durch das jeweilige Gesundheitsamt für Zellingen und Erlabrunn weiterhin.
Auf Grund des großen Gesamtinhaltes der Versorgungsleitung zwischen Zell und Zellingen wird sich die Trinkwasserqualität aus dem Wasserwerk Zell mit zunehmender Entfernung von Würzburg erst in den nächsten Tagen ändern. Die TWV baut und betreibt zwecks Nachweis des erforderlichen Chlorgehaltes für jede Gemeinde eine separate mobile Chloranlage. Zusätzlich werden an den Übergabestellen täglich der Chlorgehalt gemessen sowie regelmäßig bakteriologische Untersuchungen des Wassers durchgeführt.
Ziel der Ersatzwasserlieferung ist es, für die drei Gemeinden möglichst rasch eine gesicherte Trinkwasserversorgung zu erzielen, das den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht und es möglich macht, das Abkochgebot auch für Zellingen und Erlabrunn so schnell wie möglich aufzuheben. In Zell konnte das Abkochgebot bereits wenige Tage nach Auftreten der Enterokokken aufgehoben werden.
Die geänderte Versorgungsstruktur wird so lange aufrechterhalten, bis eine eindeutig gesicherte Versorgung nachweislich wieder auf anderem Weg erreicht werden kann.
Hintergrund
Die TWV betreibt seit den 1960-Jahren eine Wassergewinnungsanlage in der Gemarkung Zellingen und fördert das in den fünf Brunnen entnommene Wasser in einen dort befindlichen Hochbehälter. Das im Hochbehälter gespeicherte Wasser wird über eine TWV-eigene Wasserleitung zum Wasserwerk nach Zell geführt und versorgt. Auch die Gemeinden Zellingen, Erlabrunn und Zell werden über diese Leitung versorgt.
Mit Gründung der Anlagen des FWM errichtete der FWM zwei weitere Behälter an dem Standort und es fand eine gemeinsame Nutzung der Anlagen statt. Aktuell wird aufgrund der Umbauarbeiten am Hochbehälter Zellingen die Wasserleitung der TWV, mit der das Trinkwasser nach Würzburg geleitet wird, durch den Behälter des FWM gespeist.