Frankfurt / Würzburg – Der Würzburger Arzt Dr. Josef Schuster ist am Sonntag in Frankfurt am Main für vier Jahre zum neuen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt worden. 1954 in Haifa/Israel geboren, leitet Schuster seit 1998 die Israelitische Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken und war seit 2010 Vizepräsident des Zentralrats der Juden.
Nach seiner Wahl erklärte Dr. Schuster: „Die jüdische Gemeinschaft ist ein Teil dieser Gesellschaft. Wir möchten auch in Zukunft das Leben in Deutschland mitgestalten. Der Zentralrat ist der Dachverband der 108 jüdischen Gemeinden. Wir wollen aber nicht ein Dach sein, das irgendwo über den Gemeinden schwebt. Sondern ein gutes Dach muss mit dem Rest des Hauses fest verbunden sein. Die Gemeinden bilden unser Fundament.“
Als neue Vizepräsidenten wurden Mark Dainow aus Offenbach und Abraham Lehrer aus Köln gewählt. Der bisherige Präsident Dieter Graumann und der bisherige Vizepräsident Salomon Korn hatten nicht mehr kandidiert.
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sagte dazu: „Es ist eine große Ehre für Würzburg, dass Josef Schuster zum Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland gewählt wurde. Schuster hat hier in Würzburg bei der israelitischen Gemeinde seine Arbeit in der Nachfolge seines Vaters begonnen. Würzburg ist seine Heimat, hier sind die Wurzeln seiner Familie“.
Weiter sagte Schuchardt: „Ich schätze Schuster sehr und wünsche ihm eine erfolgreiche Amtszeit. Er ist in ganz Deutschland anerkannt und setzt sich für den Dialog zwischen den Religionen ein. Unter seinem Vorsitz entstand mit dem Gemeindezentrum ‚Shalom Europa‘ das sichtbare Zeichen für ein wieder erstandenes lebendiges Judentum in Würzburg. Ich freue mich für Würzburg, dass der neue Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland aus unserer Stadt kommt und ihr weiterhin verbunden ist. Die Stadt wird ihn unterstützen, wo immer sie kann.“