Speyer/Würzburg – Auch wenn die winterlichen Temperaturen frostig waren: Warm und herzlich war gestern die erste Begegnung zwischen dem ernannten 89. Bischof von Würzburg Franz Jung und dem Würzburger Domkapitel in Speyer.
Mit einem Bus kamen Dompropst Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom, Domdekan Prälat Günter Putz sowie die Domkapitulare Thomas Keßler, Christoph Warmuth, Clemens Bieber, Monsignore Stefan Rambacher, Monsignore Dietrich Seidel und Jürgen Vorndran kurz nach zehn Uhr am Domplatz in Speyer an und wurden von Jung empfangen. „Einige der Domkapitulare wie Rambacher oder Vorndran kenne ich schon vom Studium oder von Tagungen der deutschen Bistümer“, erklärte Jung den zahlreichen Journalisten. Allein aus Unterfranken waren knapp 20 Pressevertreter angereist, knapp ein weiteres Dutzend kam von regionalen Redaktionen. „Ein derart großes Medieninteresse haben wir selten erlebt“, sagte Markus Herr, Leiter der Bischöflichen Pressestelle in Speyer.
Im Sitzungssaal des um die Ecke gelegenen Bischöflichen Ordinariats tauschte sich der ernannte Bischof mit dem Würzburger Domkapitel unter anderem über Fragen rund um seinen Wechsel nach Würzburg sowie den Gottesdienst zur Bischofsweihe und Amtseinführung aus. „Es war eine sehr herzliche Begegnung“, teilte Jung im Anschluss mit.
Amtseinführung des neuen Bischofs
Weihbischof Boom gab bekannt, dass der Festgottesdienst im Würzburger Kiliansdom am Sonntag, 10. Juni, gefeiert wird. Die Uhrzeit ist noch offen. Die Weihe wird durch den Bamberger Erzbischof und Metropolit Ludwig Schick als Hauptkonsekrator sowie den Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Bischof em. Friedhelm Hofmann, Jungs Vorgänger im Amt des Bischofs von Würzburg, vollzogen.
Während die Würzburger Domkapitulare und der neue Bischof sich unterhielten – vermutlich auch über den Prozess „Gemeinsam Kirche sein – Pastoral der Zukunft“ im Bistum –, erfuhren die Pressevertreter bei einer Präsentation, dass unter Generalvikar Jung zwischen 2009 und 2015 aus den ehemals 346 Pfarreien des Bistums Speyer 70 gebildet wurden. „Das war der Umbau des Schiffs auf stürmischer See“, sagte Pressesprecher Herr. Um sich Anregungen auf weltkirchlicher Ebene zu holen, hätten Delegationen aus dem Bistum, jeweils angeführt vom Generalvikar, unter anderem Gemeinden in Nicaragua, Südafrika, auf den Philippinen und in England besucht. „Es ging und geht schließlich darum, nicht in einem Mangel und ‚nicht mehr‘ zu denken, sondern die Kraft des Evangeliums neu zu entdecken“, sagte Herr.
Domkustos Peter Schappert führte die beiden Domkapitel anschließend durch den Speyerer Dom. Der ernannte Bischof Jung beantwortete derweil die zahlreichen Interviewfragen der Presse. Unter anderem erklärte er, dass Pfälzer und Franken in ihrer Mentalität durchaus ähnlich seien. „Ein guter Mann“, war von den Journalisten der örtlichen „Rheinpfalz“ am Rande zu erfahren. Am 9. März wird Dr. Jung erstmals nach seiner Ernennung nach Würzburg kommen.
Bild: Der ernannte 89. Bischof von Würzburg Franz Jung (Foto: Kerstin Schmeiser-Weiß / POW)