Würzburg – In der David-Schuster-Realschule (DSR) hieß es nun noch einmal tief Luft holen vor einem großen Kraftakt und einer großen Baustelle. Beim Spatenstich für den Erweiterungsbau und die Aufstockung der „Realschule III“ herrschte aber natürlich zuerst große Vorfreude über die Perspektiven, die sich durch neue Fach- und Unterrichtsräume, Lerninseln, Nebenräume und eine Lernküche ergeben.
Da nimmt man die Strapazen der Umbauzeit bis September 2016 gerne in Kauf, wie Schulleiterin Eva Maria Borns in ihrer Begrüßung betonte.
Regierungspräsident Paul Beinhofer und Oberbürgermeister Christian Schuchardt blickten in ihren Grußworten zurück auf eine rasante Entwicklung. Seit der Entstehung der Schule 2003, die wie das DRS-Logo andeutet, einem Zusammenfügen mehrerer Puzzle-Teile glich, hat sich die Zahl der Schüler mit rund 600 mehr als verdoppelt. Dieser „Erfolgsstory“ trägt man laut Schuchardt nun Rechnung: „Es ist eine Schwerpunkt-Investition in unserem Schul-Etat. Die Erweiterung bringt Verbesserungen bei der Barrierefreiheit, für Integrationsprojekte und Fachunterricht.“
Beinhofer und Schuchardt nutzten den feierlichen Rahmen auch um an den Namensgeber der Schule zu erinnern. David Schuster, der 1956 in ein zerstörtes Würzburg und ein Land mit grausiger Geschichte zurückkehrte, sei laut Schuchardt eine vom Gedanken der Versöhnung angetriebene Persönlichkeit, die sich Schüler auch heute gut zum Vorbild nehmen können. Unter den zahlreichen Ehrengästen waren neben der Landtagsabgeordneten Kerstin Celina und dem Ministerialbeauftragten Horst Karch auch Bürgermeister Adolf Bauer und zahlreiche Stadträte. Auch der Enkel David Schusters, Aron Schuster und Wolfgang Roth, der dem Elternbeirat der Schule angehört.
Sie alle konnten in der Schul-Turnhalle, in der auch die Big Band aufspielte, noch einmal die Pläne des Büros Nebauer + Partner aus Zell einsehen. Für 4,1 Millionen wird – eine Seltenheit in der Würzburgs Schullandschaft – nicht nur im Bestand saniert oder renoviert, sondern es entsteht in Nähe des Shalom Europa und dort wo bis 1938 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt war, ein neuer Komplex. Entsprechend hoch kann auch die prozentuale Förderung des Freistaats ausfallen. Der Regierungspräsident stellt rund 1,8 Millionen Euro in Aussicht.
Bei allem Lob, das an diesem Tag auf dem Schulgelände zu hören war, einen Kommentar wies Schulreferent Muchtar Al Ghusain in seinem Grußwort dann doch entschieden zurück: Er hatte gehört wie ein Schüler mit einem Klassenkamerad vor den Architekturentwürfen gescherzt hatte: „Das wird aber alles einmal schön! Da muss ich ja fast noch einmal sitzenbleiben.“