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Ausstellung eröffnet: Mädchen in Entwicklungsländern: „weltweit – gleichberechtigt“

Ausstellung eröffnet: Mädchen in Entwicklungsländern: „weltweit – gleichberechtigt“

v.li. Bürgermeister Adolf Bauer, Antje Arold-Hahn (Kuratorin Plan International), Wolfgang Schiemke (Aktionsgruppe Plan Würzburg) und Nicole Schmidt (Plan International Bayern). (Foto: Claudia Lother)

Würzburg – „Es geht um ein Thema, das mich sehr bewegt. Es geht darum, dass alle Menschen ein Leben in Würde führen können“, erklärte Bürgermeister Adolf Bauer, als er die Ausstellung der Würzburger Gruppe von „Plan International“ eröffnete. Eine Studie aus dem Jahr 2016 gebe die Zahl der weltweit in extremer Armut lebender Kinder mit rund 385 Millionen an.

Fehlender Zugang zu sauberem Trinkwasser, ausreichender Nahrung, medizinischer Versorgung und schulischer Bildung beeinträchtige die Zukunftschancen von Kindern massiv  – „mit negativen Folgen für die Entwicklung der gesamten Gesellschaft“, so der Bürgermeister.

Wie leben besonders Mädchen in Entwicklungsländern? In vielen Ländern stehen sie an letzter Stelle: „Mädchen sterben doppelt so häufig an Mangelernährung als Jungs“, berichtet Antje Arold-Hahn, Mitglied des Kuratoriums von „Plan International“. Mädchen sind noch eher von extremer Armut betroffen, da sie das Schlusslicht in Familienstrukturen bilden. Sie sind benachteiligt in Ernährung, Schulbildung, werden häufig bereits im Teenager-Alter zwangsverheiratet, erfahren Gewalt statt Achtung. Haupttodesursache von 15- bis 19-jährigen Mädchen in Entwicklungsländern seien frühe Schwangerschaften, so Arold-Hahn.

„Plan International“ möchte Kindern und vor allem Mädchen in Entwicklungsländern Chancen eröffnen. Seit über 80 Jahren fördern die Mitglieder von Plan weltweit Kinder und Familien. „Plan International“ ist eines der größten Kinderhilfswerke. Ziel ist, dass alle Kinder frei von Armut, Gewalt und Unrecht aufwachsen und sich entfalten können. Die Organisation vertritt die Interessen der Kinder, Familien und Gemeinden gegenüber Regierungen und Behörden der Projektländer.

Gegründet wurde Plan 1937 von einem Journalisten, der Waisenkinder aus dem spanischen Bürgerkrieg unterstützen wollte und ihnen dank wohlhabender Freunde in den USA und Großbritannien Unterkunft und Verpflegung geben konnte. Plan gibt „nicht den Fisch zu essen, sondern die Angel, um selbstständig zu werden“, formuliert es Antje Arold-Hahn. Zur Arbeit der Organisation gehört daher die Ausbildung von Ärzten, Zugang zu sauberem Trinkwasser zu schaffen, kleine Kredite zu vergeben, mit denen kleine Geschäfte gegründet werden können.

„Es zeigte sich, dass Frauen ihre Kredite und Zinsen zuverlässiger zurückzahlten. Und es wurde festgestellt, dass Frauen 90 % ihrer Einkünfte aus ihren neuen Erwerbstätigkeiten der gesamten Familie zur Verfügung stellten, Männer nur 30 %. Mit Geld in der Hand erfuhren die Frauen plötzlich mehr Achtung von ihren Männern und es gab weniger Gewalt“, berichtet die Kuratorin.

Plan Deutschland wurde 1989 gegründet, heute haben 330.000 Menschen in Deutschland ein Patenkind, 21 Geberländer stehen Familien und Kindern in 52 Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien bei. Auf Betreiben von Plan wurde 2011 der Internationale Mädchentag am 11. Oktober eingeführt. Getreu den vier Lehrsätzen „lernen, leiten, entscheiden, sich entfalten“ ist die Ausstellung im Würzburger Rathaus aufgebaut.

Sie ist zu sehen bis 26. September im Oberen Foyer, zu den Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 18:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 13:30 Uhr. Am Tag der offenen Tür im Rathaus Würzburg, Samstag, 15. September 2018, bietet die Würzburger Plan-Gruppe Führungen durch die Ausstellung an und begrüßt gerne Interessierte, die die Arbeit vor Ort unterstützen möchten. Die beiden Führungen finden statt von 11 bis 11:30 Uhr und von 14 bis 14:30 Uhr.


Bild: v.li. Bürgermeister Adolf Bauer, Antje Arold-Hahn (Kuratorin Plan International), Wolfgang Schiemke (Aktionsgruppe Plan Würzburg) und Nicole Schmidt (Plan International Bayern). (Foto: Claudia Lother)

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