Würzburg – WhatsApp, Facebook und Handy-Spiele: Oft sind Fußgänger nicht bei der Sache, wenn sie eine Straße überqueren. Und das, obwohl sie die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind – innerorts sind 60 Prozent aller Verkehrstoten Fußgänger.
Aus diesem Grund möchte der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, mit seiner bundesweiten Aktion unter dem Motto „Finger weg!“ Fußgänger auf die Gefahr aufmerksam machen, die von der Ablenkung durch technische Geräte ausgeht. Auch in Würzburg wurde eine Zählung durchgeführt.
23 Prozent mit dem Handy oder Smartphone beschäftigt
Von 323 Fußgängern waren 73, also 23 Prozent, beim Überqueren der Straße mit dem Handy oder Smartphone beschäftigt. Die bisherigen Ergebnisse des ACE zeigen, dass sich im Schnitt 28 Prozent der Fußgänger durch die Nutzung von Mobiltelefonen ablenken lassen. Würzburg liegt damit also leicht unter dem Durchschnitt. „Dennoch sollte diese Zahl zu denken geben“, betont der SPD-Landtagsabgeordneter Georg Rosenthal in einer Pressemitteilung.
„Natürlich nutzt man unterwegs gerne das Handy, im Straßenverkehr sollten Fußgänger aber nach wie vor aufmerksam bleiben. Ansonsten können die Folgen fatal sein.“ Sehr gerne habe der ehemalige Würzburger Oberbürgermeister die Schirmherrschaft der Aktion übernommen. Man wolle auf diese Weise einen Denkanstoß geben, denn Smartphones sind zwar praktisch, können aber auch ein großes Sicherheitsrisiko darstellen, wenn nicht mehr auf die eigene Umgebung geachtet wird.
Fußgänger im Straßenverkehr besonders gefährdet
Insgesamt 31.589 Fußgänger verunglückten im Jahr 2015 im Straßenverkehr, 534 davon tödlich. Mehr als jeder zehnte Tote im Straßenverkehr war ein Fußgänger. Zu den Gründen zählten neben der Rotlicht-Missachtung, mit etwa 40 Prozent die häufigste Unfallursache, auch die Tatsache, dass sich immer mehr Fußgänger im Straßenverkehr abkapseln: Mit Kopfhörern auf den Ohren und dem Blick aufs Smartphone können sie das Verkehrsgeschehen kaum noch wahrnehmen.
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Bild: ACE zählt abgelenkte Fußgänger in Würzburg. (von links nach rechts): Georg Rosenthal, Fritz Schneider und Florian Baar (Foto: Abgeordnetenbüro Georg Rosenthal)