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70 Jahre nach Würzburgs Zerstörung: Gedenken zusammen mit Bischof aus Coventry

70 Jahre nach der größten Katastrophe der Stadt: Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bürgermeister Bauer bei der Kranzniederlegung am Mahnmal vor dem Hauptfriedhof. (Bild: Georg Wagenbrenner)

70 Jahre nach der größten Katastrophe der Stadt: Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bürgermeister Bauer bei der Kranzniederlegung am Mahnmal vor dem Hauptfriedhof. (Bild: Georg Wagenbrenner)

Würzburg – Das Mahnmal ist zugleich das Sammelgrab von rund 3.000 Würzburgerinnen und Würzburgern. Als Oberbürgermeister Christian Schuchardt zusammen mit Bürgermeister Adolf Bauer und Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake „70 Jahre nach der größten Katastrophe dieser Stadt“ hier einen Kranz niederlegte waren seine Gedanken aber nicht nur bei den insgesamt rund 5.000 Opfern der Würzburger Bombennacht, er stellte die Ereignisse des 16. März 1945 in einen größeren historischen Zusammenhang.

„Der Luftangriff auf Würzburg war grausam und sinnlos. Aber er geschah nicht grundlos. Am 1. September 1939 hatte Deutschland mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg begonnen, um einem sich überlegen wähnenden Volk zusätzlichen „Lebensraum“ zu verschaffen. Am 4. September 1940 hatte Adolf Hitler mit den Worten „Wir werden ihre Städte ausradieren“ den uneingeschränkten Luftkrieg gegen die englischen Großstädte angekündigt.“ Diesen Worten folgten Taten und die Stadt Coventry und ihre zerstörte Kathedrale standen symbolträchtig für dieses von Deutschland ausgehende Leid.

Gemeinsames Trauma: Bischof Christopher Cocksworth aus dem englischen Coventry trug sich in das Goldene Buch der Stadt Würzburg ein. (Bild: Georg Wagenbrenner)

Jahrzehnte später ist die Stadt Coventry zu einem Symbol der Vergebung und Versöhnung geworden. Ein Wandernagelkreuz, geschmiedet aus metallenen Überresten des zerstörten Gotteshauses, wird Jahr für Jahr in Würzburg auf den Weg geschickt und die gleichnamige, ökumenische Initiative, betet zusammen mit vielen jungen und alten Menschen für Frieden, Versöhnung und alle Opfer von Krieg und Gewalt. In diesem Jahr mit besonderer  Unterstützung: Bereits am Sonntag trug sich Bischof Christopher Cocksworth aus Coventry in das Goldene Buch der Stadt ein.

Zwei Tage begleitet er die Termine im Zeichen der Erinnerungskultur. Beim Empfang im Wenzelsaal äußerte der Bischof, der auch dem House of Lords angehört, seine Freude über die Beziehung zwischen den beiden Ländern, die über die Jahre immer besser geworden sei. Er fand dafür einen sehr weltlichen Beleg: Bei der Fußball-WM hätten die Engländer diesmal nach dem eigenen Ausscheiden den Deutschen sogar den Titel gewünscht.

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